Fridays for future oder “Lasst die Kinder zu mir kommen!”
Am vergangenen Samstag sprach Pfarrer Christian Rommert im “Wort zum Sonntag” von seinem Ärger über die Art und Weise, wie Erwachsene über die weltweite Aktion “Fridays for future” reden. Es waren klare Worte, die hoffentlich dem einen oder anderen Erwachsenen ein wenig die Augen geöffnet haben. Es geht nämlich nicht darum, ob Jugendliche die Schule schwänzen und sich drücken, sondern ganz andere Themen sind wichtig. Immer mehr Jugendliche zeigen weltweit auf diese Art und Weise, dass sie sich um ihre Zukunft sorgen und sich auf diese Art und Weise Gehör verschaffen wollen. Das haben sie mittlerweile auch geschafft! Wenn sie sich “brav” außerhalb der Schulzeit getroffen und demonstriert hätten, wäre es eine Demo gewesen, die man von Seiten der Erwachsenen wohlwollend zur Kenntnis genommen und sich dann wieder dem Tagesgeschäft gewidmet hätte.
Die junge Schwedin Greta Thunberg, die als Auslöserin dieser Jugendbewegung gilt, wurde am gleichen Tag mit der “Goldenen Kamera” ausgezeichnet und nutzte in ihrer Ansprache die Gelegenheit, den Erwachsenen ins Gewissen zu reden und widmete ihren Preis den Menschen, die sich für den Hambacher Wald einsetzen. Ein starkes Zeichen und für manche sicherlich eine Provokation!
Unter christlich orientierten Jugendlichen gibt es eine weitere weltweite Aktion, sie ist bekannt unter dem Kürzel “WWJD”, auf englisch “What would Jesus do?” und auf deutsch “Was würde Jesus tun?” Auch ein guter Ansatz, Fragen zu stellen! Im Markusevangelium findet man folgende kleine Geschichte dazu: “Da brachte man Kinder zu ihm, damit er sie berühre. Die Jünger aber wiesen die Leute zurecht. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn solchen wie ihnen gehört das Reich Gottes.” (Markus 10,13 f.)
Ein Konflikt zwischen Kindern, Jugendlichen und eher ordnungsliebenden Erwachsenen ist also nichts Neues, das gab es schon vor 2000 Jahren und wahrscheinlich auch davor. Jesus geht mit der Situation souverän um, ihm ist es viel wichtiger mit den Kindern in Kontakt zu kommen. Und das ist auch für uns heute der richtige Weg, wir sollten als Erwachsene uns weniger darüber aufregen, dass Schulstunden versäumt werden, sondern den Jugendlichen zuhören, ihre Sorgen und Ängste ernst nehmen und unsere Sicht der Dinge einfach mal in Frage stellen lassen. Es geht um unser aller Zukunft!