Lüttringhauser Anzeiger

Förderverein zur Rettung des Kirchturms

450.000 Euro muss die Evangelische Kirche in Lennep für die Sanierung des Wahrzeichens investieren.

Es ist ein toller Auftakt, doch angesichts der großen Herausforderung nur ein Tropfen auf dem heißen Stein: 1800 Euro hat der Verein Lennep Offensiv beim Lenneper Weihnachtstreff 2019 für die Sanierung des Turms der Evangelischen Stadtkirche Lennep gesammelt. Allein 1300 Euro davon sammelte Moderator Lothar Vieler durch gezielte Ansprache der Besucher ein.

Fundraising
„Lennep Offensiv sind die ers­ten, die auf unseren Hilferuf reagiert haben“, sagt Pfarrer Joachim Pöplau. Denn Feuchtigkeit ist durch die undichten Fugen an den Gesimsbändern in den rund 57 Meter hohen Turm eingedrungen und hat dem ehrwürdigen Gemäuer stark zugesetzt. Deutliche Risse sind zu sehen und werden immer größer. Die Standfestigkeit des Turms ist in Gefahr.

Insgesamt 450.000 Euro braucht die Gemeinde, um die Feuchtigkeitsschäden zu beseitigen und durch Einbau von Zugankern die Stabilisierung wieder zu garantieren. Allein die Arbeiten des Steinmetzes, der bereits Ende April beginnt, schlagen mit Kosten in Höhe von rund 250.000 Euro zu Buche. 34.000 Euro werden für das nötige Gerüst fällig.

Finanzieren will die Gemeinde die Summe zum einen über Fördergelder. Eine Zusage in Höhe von 50.000 Euro von der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland gibt es bereits, berichtet Kirchenbaumeister Hans-Helmut Hammes. Ein weiterer Antrag bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sei gestellt.

Den offenen Betrag muss die Gemeinde voraussichtlich bis Ende Herbst zusammen haben. Ein ehrgeiziges Ziel, gibt der Kirchenbaumeister zu. Mit rund 80.000 Euro rechnet Hammes durch die Mitgliedsbeiträge des neugegründeten „Fördervereins Evangelische Stadtkirche Remscheid-Lennep e.V.“.

Aktuell warte man noch auf die Anerkennung der Gemeinnützigkeit, erklärt Pfarrerin Susanne Peters-Gößling. Am 13. März stellt sich der Förderverein dann erstmals der Gemeinde mit rund 7.500 Mitgliedern bei einer Auftaktveranstaltung vor. Bezirksbürgermeister Markus Kötter habe man dafür als Schirmherrn gewinnen können. Das zeige, wie wichtig der „kirchliche Leuchturm“ den Lennepern sei, ergänzt die Pfarrerin.

Der Förderverein kümmert sich zudem um Benefizveranstaltungen und Fundraising-Aktionen, um zusätzlich Gelder zu akquirieren. Die eigene Homepage www.stadtkirche-lennep.de soll demnächst online gehen, um Mitglieder und Bürger über den aktuellen Stand sowie die Schäden zu informieren. Über einen Button soll man die Möglichkeit haben, zu spenden, erklärt Peters-Gößling.

Zusätzlich möchte die Kirche auf Rücklagen zurückgreifen. Durch die Aufgabe der Gemeindehäuser am Hasenberg und Hackenberg habe man in den letzten zwei Jahren bereits Einsparungen machen und das Defizit in Höhe von 270.000 Euro zu einem ausgeglichenen Haushalt umwandeln können, merkt Pfarrer Pöplau an.

Die Rücklagen dienen jedoch nicht nur für die Instandhaltung der 1756 eingeweihten Kirche, sondern auch für die der anderen Kirchenimmobilien. Deshalb kann er noch nicht genau benennen, wie viel davon zur Verfügung stehen wird.

Thomas Schmittkamp, Vorsitzender von Lennep Offensiv, zeigt sich zuversichtlich, dass viele dem Förderverein beitreten und die Summe bis zum Herbst zusammen ist. Dabei beruft er sich auf seine Erfahrung bei der Gründung des Fördervereins „Lenneper Lichter“ für die Kirchturmbeleuchtung.

Bildquellen

  • Vertreter von Kirche (l.) und Lennep Offensiv (r.) bei der Spendenübergabe für die Sanierung des Kirchturms.: Foto: Anna Mazzalupi