„Es fehlt an Sicherheit und Sauberkeit“
Exemplarisch für die Situation an vielen Schulen: Der Mülleimer am Eingang zu den Pavillons des Röntgen-Gymnasiums quillt über – dies seit Beginn der Osterferien.
VON STEFANIE BONA
Alexander Schmidt, Lehrer am Lenneper Röntgen-Gymnasium und schulpolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion, treibt die Sorge um den fehlenden Schulraum und genauso um Sicherheit und Sauberkeit an den Remscheider Schulen um. Dabei möchte er seine Eindrücke ausdrücklich nicht nur in Bezug auf „seine Schule“, das RöGy, verstanden wissen. Die Situation sehe an vielen weiteren Standorten ähnlich aus.
Wodkaflaschen und volle Kondome
„Nachmittags sind Schulhöfe auch Spielraum und in den Abendstunden sicher auch Treffpunkte für Jugendliche. Das gehört zum Teenageralter dazu und ist an sich auch kein Problem“, so seine Einschätzung. Nicht zu tolerieren seien indes die Hinterlassenschaften, die Lehrer und Schüler regelmäßig zu Unterrichtsbeginn dort vorfinden. „Ich möchte einfach nicht, dass Fünftklässler auf Wodkaflaschen und volle Kondome stoßen, wenn sie zur Schule gehen“, bringt er seine Wahrnehmung auf den Punkt. Gerade erst sei mitten in den Osterferien am Lenneper Gymnasium wieder eine Scheibe mutwillig zu Bruch gegangen. „Da ist mal eben ein Grill gegen die Fenster geflogen.“ Gegen all das könne man etwas tun, wenn man nur wolle. Dies sieht der Pädagoge und Kommunalpolitiker bei der Ratsmehrheit der Ampelparteien aber nicht gegeben. Im Gegenteil: Kritik werde als „Ängste schüren“ abgetan, konstruktive Vorschläge vom Tisch gewischt. Schmidt schlägt vor, dass sich die Verwaltung mit den Kommunen austauscht, die in Modellprojekten versuchen, gleichen Problemen Herr zu werden. In Düsseldorf beispielsweise, gebe es Schulen, die einen Reinigungsdienst für die Toiletten während der Unterrichtszeiten eingerichtet hätten. Die Erfahrungen seien durchaus positiv. „Wenn etwas regelmäßig gereinigt wird, wird es einfach auch sauberer hinterlassen“, glaubt Schmidt. Auch Bewegungsmelder, die buchstäblich Licht in dunkle Ecken brächten, seien eine mögliche Maßnahme, um die aktuellen Zustände zu verbessern. Ein weiteres, drängendes Problem sei der fehlende Schulraum. Auch hier müsse man ohne „politische Scheuklappen“ endlich einmal gemeinsam agieren. Die Schulpolitik sei gegenwärtig eines der spannendsten Themen der Remscheider Kommunalpolitik. Im Schulausschuss komme es aber regelmäßig zu kontroversen Diskussionen, weil es in der Sache häufig völlig unterschiedliche Ansätze der CDU-Fraktion und der Ampelmehrheit gebe, so die Einschätzung von Alexander Schmidt. Er fordert dringend mehr Zusammenarbeit, einen Systemwechsel in der Remscheider Schulpolitik und einen Neustart. Sein in einem Pressegespräch geäußerter Appell: „Wir brauchen mehr Schulraum und mehr Digitalisierung. Wir brauchen mehr Sicherheit und Schutz vor Vandalismus an unseren Schulen.“