Dämpfer für „Topbas-Tapas“
Vor weit über einem Jahr erwarb Ali Topbas das alte Fachwerkhaus in der Gertenbachstraße 6 mit der Vision, in der ehemaligen Trattoria „Mamma Rita“ eine gemütliche Tapas-Bar einzurichten. Zu dem Gelände des Hauses gehört eine seit Jahren brachliegende Fläche zwischen den Häusern 6 und 4, die er gerne für eine kleine Außengastronomie nutzen würde. Damit schaffe er im Dorf zusätzliche Aufenthaltsqualität, ist der Besitzer überzeugt. Doch die direkten Nachbarn fürchten um ihre Ruhe und nun hat auch das Bauamt den Antrag des Eigentümers abgelehnt. Begründung: die „gebotene Rücksichtnahme auf die unmittelbare Nachbarschaft“ sei nicht gegeben. Eine Außengastronomie an dieser Stelle würde für „städtebauliche Spannungen“ sorgen.
Nun sucht Ali Topbas Unterstützung in der Bezirksvertretung Lüttringhausen, wo er in der Sitzung am Mittwochabend sein Anliegen vortrug. Denn so einfach abspeisen lassen vom Amt will er sich nicht. Er fühlt sich ungerecht behandelt. „Die Dorfschänke, die auch mitten zwischen Wohnhäusern steht, hat eine Außengastronomie, auch das Café Lichtblick und sogar das Hotel-Restaurant Kromberg stellt bei gutem Wetter Stühle und Tische raus.“ Außerdem sieht Topbas keinen Unterschied zwischen einer Außengastronomie in der Gertenbachstraße und dem Angebot in der Lenneper Altstadt, wo über den Gaststätten ebenfalls Nachbarn wohnen. „Der Bedarf ist in Lüttringhausen auf jeden Fall da und viele Menschen haben mir schon gesagt, dass sie sich auf die Außengastronomie freuen“, erzählt Topbas, der seine Vision aufgrund von „ein oder zwei Leuten“ scheitern sieht. „Sollte das Stück neben meinem Haus weiter als Brachland bleiben? Passt das etwa besser zum Ortsbild?“, fragt sich der Eigentümer, der verärgert ist, weil er sich nicht verstanden fühlt.
Der Heimatbund Lüttringhausen begrüßt das Vorhaben Topbas‘ und unterstützt den Eigentümer. Vorstandsmitglied Dirk Bosselmann, Architekt, versteht die Ablehnung des Bauantrags nicht. Die angeführten Paragrafen im Schreiben gäben viel mehr Interpretationsspielraum, als vom Amt angewendet. Für Bosselmann, wie für viele Lüttringhauser, wäre eine Außengastronomie in der sonst verwaisten Gertenbachstraße eine enorme Bereicherung für den Ortskern. „Die Straße ist doch ansonsten schon tot.“
Bildquellen
- Ali Topbas auf dem Grundstück.: Foto: Segovia