Im Alten- und Pflegeheim „Haus Lennep“ hat es einen schweren Corona-Ausbruch gegeben. Aktuell sind 63 Bewohnerinnen und Bewohner und 32 Mitarbeitende mit dem Virus infiziert. Die Beschäftigten befinden sich in häuslicher Quarantäne. „Zum Glück zeigen die allermeisten Betroffenen keine Symptome. Bei fünf Bewohnern haben wir eine leichte Erkältungssymptomatik festgestellt“, sagte Renate Zanjani, Pressesprecherin der Bergischen Diakonie Aprath gegenüber unserer Zeitung. So musste bislang auch noch niemand ins Krankenhaus eingewiesen werden. Wie rasant sich das Virus verbreiten kann, sieht man an der Entwicklung der Zahlen: Nach der ersten Testung waren 35 Bewohner positiv, einen Tag später schon über 60. Das Ausbruchsgeschehen konzentrierte sich zunächst auf einen Wohnbereich. Ein weiterer Bereich war aufgrund der häufigen Kontakte der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Mitarbeitenden untereinander ebenfalls stark betroffen. Nach anfänglichen Schnelltests wurden die Ergebnisse durch die als sicherer geltenden PCR-Tests bestätigt. Um dem Ausbruchsgeschehen Herr zu werden, wurden die infizierten Bewohner von den bislang gesunden räumlich getrennt. „Dazu mussten teilweise die Zimmer getauscht werden. Natürlich haben die Bewohner ihr gesamtes Hab und Gut in die neuen Zimmer mitgenommen“, berichtete die Pressesprecherin. Gleichwohl sei dies für die Menschen natürlich nicht einfach, räumte sie ein. Auch die Pflegekräfte halten sich nur noch in getrennten Bereichen des Hauses auf. Die strikte Trennung der Wohnbereiche mit Isolations- und Quarantänebereichen werde weiterhin täglich angepasst und aufrechterhalten. Auch alle anderen Schutzmaßnahmen würden kontinuierlich der aktuellen Situation angepasst und überprüft. Der personelle Engpass wird mit externen Kräften aus anderen Häusern der Trägerin aufgefangen. Zur Unterstützung der Einrichtung hat die Bergische Diakonie zudem heute im Rahmen der täglichen Abstimmungsgespräche mit der Stadt Remscheid um die Anforderung des Einsatzes von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr gebeten. Bei Genehmigung können die in der Einrichtung tätigen Bundeswehrsoldaten zur Entlastung des Personals eingesetzt werden. Sie sollen nicht direkt in der Pflege eingesetzt werden, sondern Hintergrundtätigkeiten übernehmen. Derzeit besteht für die Einrichtung ein Besuchsverbot, die Angehörigen wurden über die Situation informiert. Um die bisherigen Maßnahmen zu stärken und eine verlässliche Übersicht zur Infektionsentwicklung zu erhalten, werden die Bewohner sowie alle Beschäftigten vor Dienstbeginn auf das Virus getestet. Für den heutigen Donnerstag ist eine weitere Reihentestung des Gesundheitsamtes der Stadt vorgesehen. Trägerin von Haus Lennep und auch der Stockder Stiftung in Remscheid ist von der Bergischen Diakonie Aprath und der Stadt Remscheid gemeinsam gegründete BPR Bergische Alten- und Pflegeeinrichtungen Remscheid gemeinnützige GmbH.
Foto: LA/LiB-sbo