„Am besten in einem Rutsch“

„Am besten in einem Rutsch“

Bei der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Lennep gab es einen aktuellen Sachstand zu den Outlet-Plänen. Hier eine Ansicht auf das geplante Center aus der Vogelperspektive.

VON STEFANIE BONA

Die Aussicht, in der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Lennep Neuigkeiten zu den Outlet-Plänen zu erfahren, sorgte für mehr Bürgerinteresse als gemeinhin üblich. So versammelten sich in der Aula des Röntgen-Gymnasiums vor allem Vertreterinnen und Vertreter aus den Reihen der Vereine sowie der Outlet-kritischen Bürgerinitiative Lennep, auch Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz hörte den Ausführungen von Investor Philipp Dommermuth zu.

Neue Perspektive für Remscheid

So ganz viel Neues gab es allerdings nicht zu berichten, was aber wohl der Tatsache des Verfahrensstandes geschuldet ist. „Es liegt noch viel Arbeit vor uns. Wir wollen jetzt zeitnah in die öffentliche Beteiligung einsteigen, um nächstes Jahr den Bauantrag einzureichen“, erläuterte Dommermuth. Voraussetzung dazu sind unter anderem die erforderlichen Gutachten, etwa zum Einzelhandel und zum Verkehr, die inzwischen alle in Auftrag gegeben worden seien. Komplex und aus Investorensicht eine Herausforderung sei das angestrebte Nachhaltigkeitszertifikat. „Wir möchten aus ökonomischer, ökologischer und sozialer Sicht den höchsten Standard erreichen.“ Für die Ortspoltik jedoch entscheidender stellte sich die Frage dar, ob das Shoppingdorf in einem oder zwei Abschnitten gebaut werden kann. „Wir möchten keine offene Flanke, keine Grünfläche auf Zeit und keine ewig lange Baustelle haben“, stellte Bezirksbürgermeister Markus Kötter (CDU) klar. Dies sei vor allem hinsichtlich der Anbindung an die Lenneper Altstadt von Bedeutung. Damit der Stadtkern von der Outlet-Ansiedlung profitieren könne, sei der entscheidende Teil die Fläche zwischen Wupperstraße und Altstadteingang. „Daher brauchen wir ein durchgängiges Konzept und nicht nur eine Tiefgarage“, so Kötter. Dommermuth wiederholte seine frühere Aussage, dass dies vom Vermietungsstand abhänge, sah den Status Quo aber positiv. Wie Stephan Schäfer, der für die Vermietung und den Vertrieb des Centers zuständig ist, berichtete, sei das Interesse seitens der Marken und Stores groß. „Wir führen bereits für ein Drittel der Fläche konkrete Verhandlungsgespräche.“ Dies sei ein gutes Zeichen, zumal sich das Projekt noch in einem frühen Stadium befinde. Bei 80 Prozent Vermietungsstand könne „in einem Rutsch“ gebaut werden, bekräftigte Investor Dommermuth.

Philipp Dommermuth (2.v.r.) gab noch einmal einen Überblick über den Stand der Planungen.

Weitere Fragen, etwa von Bettina Stamm von der Wählergruppe echt.Remscheid, richteten sich nach den notwendig werdenden Baumfällungen. Hier könne es allenfalls bedingt durch den Tiefgaragenbau an der Wupperstraße kritisch werden, führte Dommermuth aus. Ansonsten werde es sogar Shops geben, die um einem Baum herum gebaut würden. Weiterhin kündigte er an, dass die das Outlet betreibende Firma nach Remscheid umziehen werde und dass ebenso die Aufträge zum Unterhalt des Centers in der Region verbleiben würden. Das Outlet werde Remscheid als eine vom Strukturwandel massiv getroffene Stadt neuen Wohlstand, Entwicklung und Perspektive geben. „Wir werden Arbeitstplätze schaffen und regionale Unternehmen werden profitieren.“

Gut zu wissen
Soziales Engagement
Die Unternehmerfamilie Dommermuth unterstützt den von der Schauspielerin Uschi Glas gegründeten Verein Brotzeit e.V., der sich für kostenloses Frühstück an den Schulen einsetzt. Dieses Engagement wolle man auch nach Remscheid tragen, kündigte Dommermuth an.

Bildquellen

  • Rendering_Okt. 2023_Vogelperspektive: Graf & Graf