Abschied in der Manege
Ohne Netz und doppelten Boden, dafür aber mit viel Applaus absolvierte Burkhard Mast-Weisz einen seiner letzten Auftritte als Remscheider Oberbürgermeister.
VON STEFANIE BONA
Mit einer kurzweiligen und außergewöhnlichen Veranstaltung verabschiedete sich Burkhard Mast-Weisz von seinem Amt als Remscheider Oberbürgermeister. Dazu hatte die Stadt viele Weggefährtinnen und Weggefährten aus Politik, Stadtverwaltung, Vereinen und Institutionen, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Schulen sowie der Stadtgesellschaft in den Zirkus Casselly eingeladen, der in den Herbstferien auf dem Remscheider Schützenplatz ein fulminantes Ferienprogramm für viele Kinder und Jugendliche bot. Dieses Projekt hatte der scheidende OB einst als Sozialdezernent nach Remscheid geholt und bis heute mit großer Begeisterung begleitet. Dementsprechend herzlich und engagiert gestaltete die Familie Casselly mit eindrucksvollen, spannenden und humorvollen Darbietungen das von Horst Kläuser moderierte Abschiedsprogramm, das Mast-Weisz gemeinsam mit seiner Familie auf den Ehrenplätzen verfolgte. Und selbstverständlich musste der künftige Ruheständler auch selbst in die Manege, wo er mit den Artisten einen viel beklatschten Auftritt hinlegte.
Dank für große Menschlichkeit
Dank sagten auch die Bergischen Symphoniker, die ihr Blechbläserensemble unter Leitung von Michael Forster unter die Zirkuskuppel geschickt hatten. Denn auch für den Erhalt des Orchesters hatte sich OB Mast-Weisz immer wieder an entscheidenden Stellen eingesetzt. In Vertretung der verhinderten Landesministerin Ina Scharrenbach erinnerte Michael Zirngiebl, der als Leiter der Technischen Betriebe Remscheid bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand über viele Jahre mit Burkhard Mast-Weisz eng zusammengearbeitet hatte, an einen überaus menschlichen und beliebten Chef. Nicht immer habe es sofort eine Entscheidung gegeben, aber dafür stets eine, die gut durchdacht und abgewogen gewesen sei. „Du warst nicht derjenige, der die Lösung kennt und dann nach den Problemen fragt“, so Zirngiebl.
Sehr persönliche Worte fand Amts-Vorvorgänger Fred Schulz, einer der wenigen CDU-Politiker, die in der Geschichte Remscheids die Geschicke der Stadt an oberster Stelle bestimmt hatten. Dass über Parteigrenzen hinweg Freundschaften entstehen und fortbestehen können, unterstrich Schulz mit einer sehr wertschätzenden, herzlichen Laudatio auf den Sozialdemokraten Mast-Weisz: „Du warst über zwei Jahrzehnte das soziale Gewissen unserer Stadt. Ich bin stolz, dich als meinen Freund bezeichnen zu dürfen.“
Nach einem im wahrsten Wortsinn zündenden Auftritt der Casselly-Familie stellte Burkhard Mast-Weisz – begleitet von drei seiner vier Enkelsöhne – den Dank in den Mittelpunkt: an sein Team im OB-Büro, an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, an die Vertreterinnen und Vertreter von Kirchen und Religionsgemeinschaften, von Wirtschaft und Handwerk, an alle Ehrenamtlichen und viele andere mehr, die sich tagtäglich für Remscheid engagieren.
„Ich gehe mit großer Dankbarkeit, ein bisschen Wehmut, freue mich jetzt aber auch auf mehr Zeit für meine Familie. Unsere Stadt hat so viel Potenzial – ich wünsche den künftig Verantwortlichen Zuversicht und Mut für die Aufgaben, die vor ihnen liegen.“
