Gibt`s jetzt was mit dem Boulevard?
Die Kölner Straße in Lennep wird täglich von rund 8.000 Fahrzeugen befahren.
VON STEFANIE BONA
Die Kölner Straße in Lennep hat Potenzial, das wurde jetzt – wieder einmal – fachkundig untersucht. Bereits in der Vergangenheit hatte es zahlreiche Vorstöße mit wissenschaftlicher Begleitung zur Aufwertung der Straße gegeben. Unter anderem wurde eine Boulevard-Lösung verfolgt, die aber letztendlich in den Schubladen verschwand. Nun gibt es einen neuen Vorstoß: Nach einem Planungsspaziergang vor ziemlich genau einem Jahr wurden unter Beteiligung von Bürgern und Anliegern der Status Quo ermittelt und Wünsche an die zukünftige Gestaltung der Straße ermittelt. In der Sitzung der Bezirksvertretung Lennep stellte Jens Klähnhammer vom Planungsbüro Fischer Teamplan jetzt die Ergebnisse vor.
8.000 Fahrzeuge pro Tag
Neben einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität sollen auch die Möglichkeiten für Außengastronomie geschaffen werden. Auch für Radstreifen und mehr Grün durch Straßenbäume hatten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Begehung ausgesprochen. Im Zentrum der Überlegungen stand zudem die Idee, die Kölner Straße in einem kurzen Stück als Einbahnstraße umzuwidmen. Das Fazit des Planers: „Die Einrichtung einer Einbahnstraße ist auf jeden Fall möglich und würde den positiven Effekt haben, den ´Gewohnheitsverkehr` von der Straße wegzuführen.“ Soll heißen: Ortskundige könnten sich schnell auf die umliegenden Straßen orientieren, was letztlich zu einer Reduzierung des Durchgangsverkehrs führen würde. Denn: Eine Verkehrszählung an sechs Knotenpunkten zeigte ein Aufkommen von 8.000 Fahrzeugen pro Tag. „Das Gefühl der Anwohner: ´Es ist laut und es ist viel Verkehr` wird durch diese Zahl gestützt“, so der Diplom-Ingenieur. Den größten Betrieb gibt es laut seiner Erhebung zwischen 16.15 und 17.15 Uhr. So gibt es den Vorschlag, zwischen der Einmündung zur Straße Am Johannisberg und der Bahnhofstraße in Richtung Altstadt eine Einbahnstraße einzurichten. In umgekehrter Richtung könnte man dann über die Bahnhofstraße und die Robert-Schumacher-Straße diese Passage umfahren oder frühzeitiger den Weg über die Bergstraße und die Gartenstraße nutzen. Als weiteren Vorschlag brachte Klähnhammer einen „Mini-Kreisel“ an der Kreuzung Poststraße/Kölner Straße ins Spiel. Auch wenn sich die Verkehrsqualität, in die die Durchfahrt- und Wartezeiten für Fahrzeuge und Fußgänger einfließen, insgesamt in diesem Areal Lenneps als nicht so schlecht erwiesen hat, könnte man durch einen Kreisverkehr an dieser Stelle positive Effekte erzielen. Die Alternative sei ein verkehrsberuhigter Geschäftsbereich. Die Outlet-Pläne auf dem Gelände des Röntgen-Stadions und des angrenzenden Jahnplatzes tangieren laut Einschätzung der Fachleute die Pläne für die Kölner Straße übrigens nicht. „Die Kölner Straße wird vom Outlet-Verkehr nicht betroffen sein. Insofern gibt es keinen Zusammenhang mit den Fragen zur Verkehrsführung für das Outlet“, erläuterte Jens Klähnhammer.
Die Bezirksvertreter vertagten die Diskussion über das Thema auf die nächste Sitzung. Noch gebe es Beratungsbedarf.
Bildquellen
- Kölner Straße 2a_bona_web_18.23: LLA Foto Bona