Outlet Remscheid – je eher, je besser

Outlet Remscheid – je eher, je besser

Outlet-Investor Philipp Dommermuth präsentierte seine Pläne bei der Obermeistertagung der Remscheider Kreishandwerkerschaft.

VON STEFANIE BONA

Geht es nach den Obermeistern und der Obermeisterin der Innungen in der Remscheider Kreishandwerkerschaft kommt das Outlet in Lennep – je eher, je besser! „Wir sichern Ihnen unsere volle Unterstützung zu“, sagte sowohl Kreishandwerksmeister Detlef Weißenfeld als auch Kreishandwerkerschaft-Geschäftsführer Fred Schulz, als am Donnerstagabend Philipp Dommermuth sein Projekt bei der Obermeistertagung in der Remscheider Gründerschmiede ausführlich vorstellte. Mitgebracht hatte er mit Sascha Kilian seinen Facility-Manager aus dem Outlet Montabaur, der dort für alle Wartungs-, Pflege- und Instandhaltungsmaßnahmen verantwortlich ist und auch die Bauphase des Outlets Remscheid betreuen soll – wenn denn der Stadtrat bei seiner Sitzung am 19. Juni Grünes Licht für ein Outlet Center am Rande der Lenneper Altstadt geben wird.

Stadtpark mit Outlet

Wie berichtet, plant die Familie Dommermuth auf den ursprünglich für das von McArthurGlen geplante Designer Outlet vorgesehen Flächen die Errichtung eines Shoppingcenters mit ähnlichem Konzept, das aber baulich ein völlig anderes Gesicht tragen soll. Viele Kritikpunkte, die es nicht zuletzt aus der Bürgerschaft gab, habe man aufgegriffen, so Philipp Dommermuth. „Das wird kein klassischer Shoppingtempel, sondern eher wie ein Stadtpark angelegt, unter dem das Outlet steht.“ Zudem sollen alle Bäume im Planungsgebiet stehen bleiben. „Und wir legen noch einen drauf und sorgen für weitere Anpflanzungen und neues Grün“, versprach der Investor. Ad acta gelegt sind auch Pläne für ein Parkhaus auf dem Kirmesplatz, stattdessen soll dort ein Parkplatz entstehen, der aus Sicht der Brehmstraße mit einem Wall verdeckt wird. Genauso wiederholte er seine Ankündigung der Verwendung nachhaltiger Baustoffe und eines durchdachten Anschlusses der Lenneper Altstadt ans Outlet.

Bau in zwei Phasen

Neu war indes der Hinweis, dass das Outlet in zwei Phasen errichtet werden soll, die möglichst zeitnah aufeinander folgen. Zunächst ist der Abschnitt von der Kreuzung Ring-/ Raderstraße mit der Fläche des Röntgen-Stadions bis zur Wupperstraße geplant, sodann folgen die Grundstücke bis zur Straße Am Stadion. Dies sei operativ nicht anders möglich, weil es ein enorm großer Aufwand sei, die Läden zu besetzen. „Die Marken bekommen einen Baukostenzuschuss vom Vermieter. Man muss es auf den Punkt bringen, dass der Bau fertig ist, die Läden ausgebaut sind und das Personal vorhanden ist“, erläuterte Dommermuth. Die sei – „je kleiner das Spielfeld ist“- desto einfacher. Optimistisch ist er indes, dass die Politik vor Ort dem Projekt mehrheitlich positiv gegenüber stehe. „Ich gehe davon aus, dass es klappt. Danach werden wir zeitnah ins Verfahren einsteigen und auf das Baugenehmigungsverfahren hinarbeiten.“ Möglichst bis Ende 2024 solle dann die Baugenehmigung vorliegen. „Wir werden anders als McArthurGlen einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan erstellen. Und wenn es trotz allen Bemühens dort Fehler geben sollte, werden wir nachbessern“, bekräftigte Dommermuth sein Bestreben, eines Tages das Outlet Remscheid eröffnen zu können. Eine Verzögerung durch Klagen könne man nicht ausschließen, dann stelle sich die Frage, ob man bei vorliegender Genehmigung nicht trotzdem den Bau starte.

Aufmerksam verfolgten die Obermeister und die Obermeisterin der Innungen in der Remscheider Kreishandwerkerschaft die Ausführungen von Philipp Dommermuth (hinten, 2.v.l.).

„Ich bin ein Freund des offenen Dialogs“, betonte Dommermuth. Den habe er auch der Outlet-kritischen Bürgerinitiative Lennep angeboten, zu einem Gespräch sei es aber noch nicht gekommen. Dass es auch Bemühungen von Wettbewerbern gebe, das Projekt zu verhindern, sei ihm zugetragen worden, bestätigen konnte man dieses Gerücht bei der Obermeistertagung aber nicht. Zwischen 140 und 150 Millionen Euro will der Investor in Remscheid investieren, dabei machte er deutlich, dass Kosten für bereits erfolgte oder noch in Rede stehende Ausgaben für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur am Ende auf seinem „Deckel“ stehen würden. Für die Obermeister interessant zu wissen war, ob ein Generalunternehmer mit dem Bau betraut oder ob es eine Einzelvergabe geben werde. Hier sei noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden, allerdings motivierte Dommermuth die anwesenden Vertreter des Handwerks schon mal zur zur Abgabe ihrer Visitenkarten: Denn: „Alleine für Wartung und Instandhaltung werden wir bis zu 1,5 Millionen Euro im Jahr ausgeben.“

Gut zu wissen

Outlet Remscheid
18.000 Quadratmeter Verkaufsfläche
4.000 Quadratmeter Nebenräume
2.000 Quadratmeter Gastronomie
1.600 Stellplätze

Bildquellen

  • Dommermuth, Philipp_Obermeister Tagung_SW&Partner_12.23_web: LLA Foto SW&Partner