Impfzentrum entsteht in Sporthalle West

Impfzentrum entsteht in Sporthalle West

Nach deutlicher Kritik am geplanten Standort in der Sporthalle Hackenberg, soll nun in Reinshagen geimpft werden.

VON STEFANIE BONA

Corona setzt den Krisenstab der Stadtverwaltung Remscheid massiv unter Druck. Binnen kurzer Zeit muss ein Impfzentrum entstehen, das den Vorgaben des Landes gerecht wird und bis zum 15. Dezember betriebsbereit ist. Nachdem zunächst die Sporthalle Hackenberg dafür in Erwägung gezogen wurde, gab es seitens des Sports deutliche Kritik – vor allem, da man dem Rollhockey Bundesligisten IG Remscheid die Trainings- und auch Spielmöglichkeiten entzogen hätte.

Entfernung ist kein Problem

Nun hat sich die Stadt umentschieden und wird das Impfzentrum in der Sporthalle West im Bezirk Reinshagen einrichten. Die Akzeptanz der endgültigen Ansiedlung des Impfzentrums in der Gesamtbevölkerung sei ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Umsetzung der Impfstrategie vor Ort, heißt es von der Stadtverwaltung. Für die Eignung der Halle West als Impfzentrum werden folgende Maßnahmen umgesetzt, um in der Bewertung mit dem Standort Hackenberg gleichzuziehen: Eine Einbahnstraßenregelung und Parkverbote im Umfeld der Halle müssen eingerichtet werden. Weiterhin werden die vom Rathaus in die Sporthalle West verlagerten Rats- und Ausschusssitzungen in die Aula der Albert-Einstein-Gesamtschule verlegt. Der ÖPNV muss in die Nähe der Halle West herangeführt werden und der dort stattfindende Schulsport soll in den Sporthallenkomplex Hackenberg verlegt werden. In diesem Zusammenhang muss die Schülerbeförderung nach Lennep organisiert werden. Wenn der Vereinssport wieder stattfinden darf, müssen alternative Sportstätten gefunden werden, so lange das Impfzentrum in Betrieb ist. Und schließlich gilt es, die Halle und ihre Umgebung abzusichern. „Es ist möglich, in der Halle West genauso gute Bedingungen wie in Hackenberg hinzubekommen“, sagte Sozialdezernent und Leiter des Krisenstabs, Thomas Neuhaus, im Gespräch mit unserer Zeitung. Gleichwohl sei der Aufwand höher. Alle 53 Kreise und kreisfreien Städte in NRW sollen Impfzentren erhalten, um in einer ersten Stufe der Impfstrategie vulnerable Personengruppen vor der COVID-19-Viruserkrankung zu schützen, die kritische Infrastruktur in der Pandemie zu stabilisieren und mit einer beginnenden Durchimpfung der Bevölkerung die Pandemie einzudämmen. „Wir gehen von 15.000 bis 25.000 Menschen aus, die in der ersten Phase geimpft werden müssen“, berichtet Neuhaus. Das Land NRW gibt vor, dass pro 70.000 Einwohner eine Impfstraße errichtet wird, die jeweils 10 bis 13 Meter lang sein muss. Demzufolge kämen auch nur die beiden in Rede stehenden Sporthallen in Betracht, da in der Halle Neuenkamp derzeit das Notkrankenhaus eingerichtet ist. Das Impfzentrum soll in etwa bis Mitte des Jahres 2021 betrieben werden. Dass die Wege zum Impfzentrum in Reinshagen zu lang sein könnten, lässt Neuhaus nicht gelten: „Die Menschen in Radevormwald müssen 50 Kilometer weit nach Gummersbach fahren. Der Weg nach Reinshagen sollte auch für die Bevölkerung aus anderen Stadtteilen kein Problem darstellen.“

Foto: LA Verlags GmbH