Bauboom für den Nachwuchs

Bauboom für den Nachwuchs

In Lennep könnten künftig insgesamt drei neue Kitas entstehen. KitaConcept interessiert sich für ein Grundstück im Industriegebiet. Die Kita Henkelshof durchläuft ab August die Zertifizierung zum Familienzentrum.

Der Bedarf an Kita-Plätzen in der Stadt ist groß. In den vergangenen Jahren sind bereits einige neue Kindertagesstätten in der Stadt entstanden – etwa die Kita Sterntaler in Lüttringhausen, die 2019 eingeweiht wurde. Rund 200 der fast 800 fehlenden Plätze wurden so bereits geschaffen und es kommen noch in diesem Jahr weitere hinzu.

Kita im Industriegebiet
So wird aktuell etwa an der Arturstraße am Hasten an einer Einrichtung für 110 Kinder gebaut. Auch in der ehemaligen Kirche St. Bonifatius wird gearbeitet, damit noch im Sommer Kinder dort die neue Kita nutzen können, berichtet der städtische „Kita-Manager“ Werner Grimm auf Anfrage unserer Zeitung. Weitere Projekte an der Oststraße, Sedanstraße oder der Burger Straße helfen ebenfalls, den Bedarf zu decken.

Und auch für Lennep gibt es mindestens zwei Kita-Projekte, die zeitnah realisiert werden können. Grimm hofft, dass noch in diesem Jahr die neue Kita am Hackenberg gebaut werden kann. Investor ist hier – wie an der Oststraße – die Stadtsparkasse Remscheid. Betreiber wird die AWO Eltern-
initiative Remscheid sein.

Der ursprüngliche Plan sah vor, dass die Kita in Modularbauweise bis Ende Juni 2020 stehen sollte. Daraus wird nichts, denn noch liegt die Baugenehmigung nicht vor. Es fehlen noch einige Unterlagen dafür, erklärt Grimm. Es sollte aber nicht mehr lange dauern, bis es losgeht, hofft er. Die Bauweise ermögliche ein zügiges Hochziehen des Gebäudes, sodass die insgesamt 80 Plätze noch in diesem Jahr zur Verfügung stehen könnten.

Als wahren Glücksgriff bezeichnet der Koordinator für Kitas die neuste Entwicklung um eine weitere Kita in Lennep. In unmittelbarer Nähe zum Oerlikon-Firmengelände möchte die KitaConcept GmbH aus Wuppertal eine viergruppige Einrichtung für rund 60 Kinder errichten. Die Grundstücksverhandlungen laufen, erklärt Grimm. Das Unternehmen betreibt mit der Betriebskindertagesstätte Hoppelhasen bereits eine Einrichtung in Remscheid.

Lennep sei der Stadtteil, in dem es am schwierigsten sei, geeignete Standorte für Kitas ausfindig zu machen, so Grimm. Das städtische Grundstück an der Leverkuser Straße habe er bisher nicht auf dem Schirm gehabt, da es nicht direkt an der Straße liege und einige Schwierigkeiten bei der Erschließung darstelle. Außerdem waren vorab andere Grundstücke im Gespräch, deren Umsetzung jedoch scheiterten.

Eine Kinderbetreuung im Industriegebiet sei nicht gängig in Remscheid. Ohne die Unterstützung der Oerlikon sei ein Kita-Bau auf dem Grundstück jedoch aufgrund der Lage nicht möglich. Zwar wird die Einrichtung für alle Eltern offen sein, einige Plätze werden aber für Eltern der Firma vorgehalten. Im Herbst könne er dazu mehr sagen.

Im Gespräch ist zudem ein dritter Standort in Lennep. Beim Spatenstich zur neuen Grill- Erlebniswelt „Grillardor“ auf dem Gelände der ehemaligen Straßenmeisterei im vergangenen Oktober verkündete Frederik Kappenstein, Vorstand der Grillardor Aktiengesellschaft, dass Interesse am Bau einer Kita auf dem hinteren Teil des Geländes bestehe. Rechtlich möglich sei es, erklärt Werner Grimm. Gespräche mit einem möglichen Träger habe es auch bereits gegeben.

Zwar nicht mehr Plätze, dafür aber künftig noch mehr Qualität wird die integrative Kita Henkelshof bieten. Der Jugendhilfeausschuss beschloss in seiner Sitzung die Beantragung für Fördermittel vom Land zum Ausbau der Kita zum Familienzentrum NRW. Sie wird damit das 18. Familienzentrum in der Stadt sein.

Los gehen kann es dann mit dem qualitativen Ausbau ab August, erklärt Peter Nowack vom Fachdienst Jugend, Abteilung Tageseinrichtungen für Kinder. Die Einrichtung hat dann ein Jahr Zeit, sich zu qualifizieren, indem sie konzeptionelle Schwerpunkte setzt, also zum Beispiel Kooperationen ausbaut oder Angebote zur Elternbildung schafft.

Das Zertifikat hat vier Jahre Bestand, in denen das künftige Familienzentrum dann jährlich über rund 20.000 Euro Fördermittel verfügen kann. „Die Kita-Mitarbeiter freuen sich darauf“, so Nowack.

Bildquellen

  • Moderne Kitas bieten den Kleinsten eine gute Atmosphäre.: Foto: Pixabay

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert