Gibt es bald freies WLAN auf dem Hasenberg? Das zumindest wünschen sich einige Anwohner. Am Samstag, 25. Mai 2019, trafen sich WissenschaftlerInnen der Technischen Universität Dortmund mit der Stadt Remscheid, der Caritas, der IG Hasenberg und einigen Anwohnern, um neue Ideen für ein besseres Zusammenleben zu sammeln.
Wie funktionieren Quartiere?
Das Projekt „MOSAIK“ geht der Frage nach, wie heterogene städtische Quartiere funktionieren können. Anhand einer Fallstudienanalyse in Hasenberg, Rosenhügel, Honsberg und Hohenhagen strebt das Projekt eine Integrationsfähigkeit an. Am Vormittag wurden Probleme, Wünsche und Hoffnungen neu formuliert.
Prof. Dr. Susanne Frank beobachtete eine positive Richtung. „Unsere Aufgabe ist es, mit der Stadt und den Partnern zu überlegen, was wir hier umsetzen können. Ich bin sehr optimistisch“, sagte sie. Gefordert wurden mehr Sitzmöglichkeiten im Stadtteil, ein Jugendkonzert, ein offener WLAN-Hotspot und ein Bürgerbus.
Zu den Stärken des Stadtteils zählen die starke Bildungsinfrastruktur, die medizinische Versorgung, die Naturnähe, das Sicherheitsgefühl und die aktive Stadtteilarbeit. Die Schwächen wurden ebenfalls benannt und bearbeitet: Kommunikationsbarrieren, Nachwuchs im Ehrenamt, Jugendarbeit, fehlende Kita-Plätze, Leerstand, schlechtes Image sowie Raserei.
Chancen sehen die Anwohner im DOC, durch den demografischen Wandel sowie durch die digitalisierte Kommunikation. Gleichzeitig sind die Chancen auch Herausforderungen, die zu meistern sind. Ganz klare Wünsche wurden auf der Tafel festgehalten: Längere Öffnungszeiten der Kneipe, die Freie evangelische Kirche als Ressource, die Ehrenamtlichen würdigen, die „Schlawiner“ als Anker vor Ort und die städtische Unterstützung.
Ein Lebensmittel-Laden würde den Stadtteil bereichern, nicht nur um Einkäufe zu erledigen, sondern die Gemeinschaft untereinander zu fördern. Ein mobiler Supermarkt könnte einen ähnlichen Effekt haben und wurde in die Planung aufgenommen. Für einen „sauberen Stadtteil“ wurde eine Aufräum-Aktion angedacht. Auch Foodsharing könnte dem Stadtteil nützlich sein. Am 5. Juni 2019 wird deshalb ab 15 Uhr eine öffentliche Fairteilung am Second-Hand-Geschäft „Wundertüte“ stattfinden. Was viele Anwohner schmerzlich vermissen ist ein „Bürgercafé“, ein Treffpunkt für alle, an dem man sich austauschen kann.
Wie soll der Hasenberg in zehn Jahren aussehen? „Eigentlich soll er so bleiben wie er ist, denn er ist sehr lebenswert“, sagte ein Anwohner. Die Ideen wurden von Meike Sternkopf (Stadt Remscheid) notiert und ins Rathaus mitgenommen. „Ziel ist es, Strategien zu entwickeln und an die Politik zu geben“, erklärte Anne Katrin Kühn (TU Dortmund).
Marlene Kelch lebt (mit Unterbrechung) seit 1964 auf dem Hasenberg. „Wir bräuchten vielleicht einen Kinderflohmarkt, um die Leute zusammen zu bringen“, sagte sie. Mit dem Treffen haben die Anwohner eine Menge Ideen gesammelt, die der Stadt Remscheid dann gebündelt vorgestellt werden.