Pfarrerin Hanna Lehnert ergänzt seit August das Pfarrteam der evangelischen Gemeinde.
Lüttringhausen hat eine neue Pfarrerin: Hanna Lehnert (39). Die gebürtige Beyenburgerin ergänzt seit dem 1. August das Team der Evangelischen
Kirchengemeinde.
Schwerpunkt Seelsorge
Für Hanna Lehnert ist das so etwas wie Heimkeheren – in zweierlei Hinsicht. Zum einen, weil sie nach 16 Jahren wieder zurück im Bergischen ist. Im Jahr 2004 zog es Lehnert, die nach der Schule eine Lehre zur Augenoptikerin absolvierte, beruflich nach Österreich. „Den Beruf habe ich auch immer gerne gemacht“, sagt sie. Doch in Österreich sei der Ruf Gottes, den Weg als Pfarrerin einzuschlagen, immer lauter geworden. „Drei Jahre habe ich mit mir und Gott gerungen“, erzählt sie offen. Immerhin war sie nun bereits Mitte 20, stand auf eigenen Beinen in Lohn und Brot.
Doch nach einem schweren Schicksalsschlag, einem Unfall mit einer Nahtoderfahrung, hatte das Ringen ein Ende. Sie begann mit 28 Jahren das Studium der Theologie in Reutlingen. „Da fühlte ich mich zum ersten Mal richtig im Berufsleben angekommen. Da wusste ich, das ist meine Berufung.“ Hier zu arbeiten ist für sie aber auch ein Heimkehren, weil sie wieder als „Kind der Rheinischen Landeskirche“ tätig sein kann. Ihre erste Stelle verschlug sie nämlich nach Hockenheim und Wiesloch – zwei Gemeinden der Evangelisch-methodistischen Kirche, die sie von Beginn an als „Pfarrerin in Anstellung“, also in Probe, alleine betreuen musste. „Das war wirklich eine große Herausforderung“, gibt sie zu. Nicht zuletzt deshalb, weil sich die Strukturen der beiden Kirchen in vielen Dingen unterscheiden. So werden dort viele Positionen ehrenamtlich von Gemeindemitgliedern übernommen.
Nach fünf Jahren in Baden-Württemberg wurde die Sehnsucht nach der Familie und Heimat größer und sie bewarb sich beim Evangelischen Kirchenkreis Lennep, erhielt die Stelle in Lüttringhausen. Vieles ist ihr aus der Kindheit vertraut, durch ihren Vater Georg Lehnert, der 28 Jahre lang Pfarrer in Beyenburg war und vor allem in Spieckern/Walbrecken sehr bekannt ist. Zunächst für zwei Jahre wird die ordinierte Pfarrerin wieder als Pfarrerin in Anstellung wirken und vorwiegend den Ostbezirk für Trauungen, Bestattungen und Besuche betreuen. Diesen Schritt empfindet sie nicht als Rückschritt, sondern als Chance. „Ich habe hier ein tolles Team, von dem ich lernen darf und vor allem darf ich auch einmal Fehler machen“, vergleicht sie mit der Verantwortung ihrer ersten Stelle.
Schwerpunktmäßig möchte sie sich vor allem in der Seelsorge engagieren. Denn das, so hat sie etwa beim Praktikum in der Militärseelsorge in Hamburg gemerkt, liege ihr besonders im Blut. Am Herzen liegt ihr auch die Verkündigung. Das erste Mal hier in der Kanzel stehen wird sie beim Einführungsgottesdienst am 23. August. Ihr Aufgabenfeld umfasst für sie neue Tätigkeiten, die Betreuung der Kita Gertenbach sowie der Schulen als Schulvikarin. Sie sei bisher sehr gut aufgenommen worden. „Jeder ist mir mit einem Lächeln begegnet“, beschreibt sie ihre ersten Erfahrungen. Häufig begleiten wird sie wohl bei ihren Aufgaben auch ihre Hündin Layla. Die elfjährige Mischlingshündin ist ein Therapiehund und ermögliche in vielen Situationen den Zugang zu den Menschen.
Bildquellen
- Pfarrerin Hanna Lehnert mit Hündin Layla.: Foto: Mazzalupi