Orkantief „Sabine“ war schwächer als erwartet.
Die Feuerwehr rückte zu 36 Einsätzen aus.
Das befürchtete Chaos blieb zum Glück aus. Sturmtief „Sabine“ fegte zwar über Remscheid hinweg, hinterließ jedoch nur wenige Schäden. Aufgrund der Vorhersage von Böen mit bis zu 120 Stundenkilometern blieben am Montag städtische Schulen und Kitas vorsorglich geschlossen.
Bilanz: 300 Bäume
Bis zum Dienstagnachmittag rückte die Feuerwehr Remscheid insgesamt zu 36 sturmbedingten Einsätzen aus. Zum größten Teil handelte es sich dabei um die Beseitigung von umgestürzten Bäumen oder abgeknickten Ästen. In Lüttringhausen traf es nach Angaben von Oberbrandrätin Katharina Kresse drei Bäume – einer davon in Klausen am Leibniz-Gymnasium. In Lennep wurde ein umgestürzter Baum von einer Fahrbahn entfernt. Am Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Lüdorf hatten sich zudem Dachteile gelöst.
Vorbereitet war die Feuerwehr auf wesentlich mehr. Sämtliche Wachen der Freiwilligen Einheiten waren besetzt, bis zu 191 Einsatzkräfte trotzten den Orkanböen in den Spitzenzeiten von Sonntag auf Montag. Kresse zieht eine positive Bilanz: „Sabine“ habe Remscheid eher milde getroffen.
So sieht es auch Forstamtsleiter Markus Wolff. Die Revierförster haben die Schäden in den Wäldern begutachtet. Rund 300 Bäume seien dem Orkan zum Opfer gefallen. Das sei eigentlich nicht nennenswert, erklärt Wolff. Zum Vergleich: Bei Orkantief „Friederike“ 2018 waren es bis zu 3000 Bäume, die in Remscheids Wäldern zu Schaden kamen.
Doch die Zahl könnte sich in den nächsten Tagen und Wochen noch erhöhen, so der Experte. Denn durch den Sturm wurden bei vielen durch die beiden letzten heißen Sommer ohnehin schon geschwächten Bäume die Feinwurzeln aus dem Erdboden gerissen. Die sind jedoch wichtig zur Wasseraufnahme. Spätfolgen von „Sabine“ sind also nicht auszuschließen.
Zudem rät Wolff Spaziergängern in den nächsten Tagen noch zur Vorsicht, wenn sie unbedingt in den Wald gehen wollen. Abgebrochene Äste können noch nach wie vor in den Baumkronen hängen und schon bei kleineren Böen herabfallen. „Grundsätzlich geschieht das Betreten des Waldes immer auf eigene Gefahr“, betont Wolff.
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- Auch in Klausen traf „Sabine“ einen Baum.: Foto: Anna Mazzalupi