Die Genossenschaft verzeichnet 2018 ein gesundes Wachstum. Auch das Kreditgeschäft ist gewachsen.
Die Volksbank im Bergischen Land wächst. Nach der Fusion 2017 blickt die Genossenschaftsbank trotz politischer und globaler Tiefpunkte auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 zurück. Die Bilanzsumme konnte um fünf Prozent auf 2,36 Milliarden Euro gesteigert werden. Das Kernkapital konnte mit rund 12 Millionen Euro aufgestockt werden. Und das, obwohl der andauernde Niedrigzins sowie das turbulente Börsenjahr die Bank vor Herausforderungen stellte.
Baufinanzierung ist gefragt
„Der Dezember 2018 war einer der schlechtesten Kapitalmarktmonate der letzten 90 Jahre. Der Januar 2019 dafür einer der stärksten, obwohl sich die Lage kaum verändert hat“, nannte Vorstandsvorsitzender Andreas Otto ein Beispiel bei der Bilanzpressekonferenz. Die globalen Ereignisse und Unsicherheiten wirken sich zudem auf andere Bereiche aus. So weisen die Unternehmen der Region zwar eine gute Liquidität auf, seien aber in der Regel eher zurückhaltend bei der Investition – einige Ausnahmen vorbehalten.
Privatkunden hingegen sind investitionsfreudiger. Das Kreditvolumen hat sich um fast sechs Prozent erhöht. Dabei profitiert die Volksbank vor allem von den Bauförderungsmaßnahmen in Richtung rheinisches Gebiet, etwa in Solingen, Haan und Hilden. „Wir glauben nicht, dass es eine Immobilienblase gibt“, betonte Otto. Die Nachfrage werde auch weiterhin da sein, ist er sich sicher. Speziell im Bereich der Sozialwohnungen sei der Bedarf hoch. Viele Kunden seien vor allem an einer langfristigen Zinsbindung von bis zu 20 Jahren interessiert, merkte Lutz Uwe Magney, Vorstandsmitglied, an.
Drei neue Filialen eröffnet
Für die Beratung setzt das Geldinstitut auch weiterhin auf den direkten Kontakt in der Filiale. „Wir beabsichtigen nicht, eine der Geschäftsstellen zu schließen“, betonte Otto. Im Gegenteil: 2018 wurden drei neuen Filialen im großen Einzugsgebiet eröffnet. Dazu zählt unter anderem die auf der Alleestraße. „Das ist ein klares Bekenntnis zu Remscheid und zur Alleestraße“, sagte Magney. Insgesamt gibt es 24 Filialen. Dieses Jahr kommt in Velbert eine neue hinzu, veraltete Bestandsfilialen sollen erneuert werden.
Erneuert wird in diesem Jahr auch das IT-System der Genossenschaftsbanken. Der Wechsel ist für die Volksbank im Bergischen Land für den Sommer geplant und vereinheitlicht die Arbeitsweise der Genossenschaftsbanken bundesweit. Zum einen werde dadurch Geld eingespart, zum anderen stelle man sich damit für die Zukunft auf, um in der immer digitaler werdenden Welt auch gegen globale Konkurrenten, die in den Markt drängen (zum Beispiel Apple oder Google), wettbewerbsfähig zu bleiben. Denn der alltägliche Zahlungsverkehr verlagert sich immer mehr ins Internet.
Einige ältere Mitarbeiter wollen diese Umstellung nicht mitmachen und gehen frühzeitig. „Das sind aber keine betriebsbedingten Kündigungen“, erklärte Magney. Mit insgesamt 384 Mitarbeitern sind es zwar rund 20 Angestellte weniger als 2017. Man suche aber weiterhin nach qualifiziertem Personal. Doch der Wettbewerb werde immer schwieriger. Auf verschiedenen Kanäle und Maßnahmen wie einem neuen Imagefilm kämpft die Bank um gute Auszubildende.