Lüttringhauser Anzeiger

Vereinsvorsitzende fragen – der Kulturdezernent antwortet

Annäherung der Stadtteilbibliothek an den „Dritten Ort“ wird zum Thema.

Wie in der vorigen Ausgabe berichtet, nahm sich der Kulturausschuss in seiner Sitzung am 12. März 2019 der Stadtteilbibliothek Lüttringhausen an und zwar unter der Überschrift „Überlegungen zum Standort“.

Im Publikum: Hans-Ulrich Hochfeld, Vorsitzender der Lütteraten, die seit 2016 anmahnen, dass der derzeitige Standort in der Gertenbachstraße beträchtliche bauliche und hygienische Mängel aufweist; die Stadtteilbibliothek Lennep zeige im Kontrast dazu, wie eine zeitgemäße Raumgestaltung zur zeitgemäßen Erfüllung des Weiterbildungsauftrages einer öffentlichen Bücherei beitrage. Ebenfalls im Publikum: Ulrich Banck, Vorsitzender des Vereins „Wohnraum 55+“, der sehr daran interessiert ist, auf dem ehemaligen Schulgelände Eisernstein ein Mehrgenerationen-Wohnen zu realisieren; in dem zu errichtenden Neubau könnten doch die Büchereiräume den aktuellen Standards entsprechend untergebracht werden.

Was Banck und Hochfeld hörten, waren die Ausführungen des Kulturdezernenten Sven Wiertz (SPD): Die Prüfung der Situation in der Gertenbachstraße durch die Verwaltung habe ergeben, dass sich eine Kundentoilette dort einrichten ließe, aber nur im oberen Bereich, was ihre barrierefreie Erreichbarkeit vereitele. Die Art und Weise, in der sich die Bücherei über drei Ebenen verteile, so Wiertz weiter, erlaube hier definitiv keine barrierefreie Erschließung! Deshalb habe die Verwaltung im Januar 2019 zu untersuchen begonnen, ob die leerstehende Wache der Freiwilligen Feuerwehr zum neuen Domizil der Bibliothek umgebaut werden könnte, wobei dann, wie Wiertz betonte, „die Erfordernisse einer Bibliothek als dritter Ort“ Berücksichtigung fänden. Weil die Verwandlung einer Löschfahrzeughalle in einen außerhäusigen und außerbetrieblichen Treffpunkt mit kulturellem Akzent kein Kinderspiel und außerdem der Denkmalschutz zu beachten sei, erweise sich die Prüfung als anspruchsvoll. Sobald die Arbeitsgruppe, der Entsandte des Kommunalen Bildungszentrums, des Gebäudemanagements, der Bauordnung, der Unteren Denkmalbehörde, der Liegenschaftsverwaltung und der GEWAG angehören, zu einem Ergebnis gekommen sei, würden die politischen Gremien unterrichtet.

Da nach dem Empfinden der Lüttringhauser Vereinsvertreter in den Darlegungen des Kulturdezernenten wichtige Punkte unberührt geblieben waren, legten sie ihm diese am 18. März per E-Mail vor und erhielten seine Stellungnahme noch am selben Tag.

Auf die Frage, wann die Verwaltung den Mietvertrag für die Räume in der Gertenbachstraße zu kündigen gedenke, um eine automatische fünfjährige Vertragsverlängerung zu vermeiden, antwortete Wiertz: „Über den Zeitpunkt und die Modalitäten einer Kündigung kann erst nach Abschluss der Prüfung entschieden werden.“

Auf die Frage, welche Raumgrößen und welche Ausstattungen die Prüfgruppe in der Verwaltung für erforderlich hält, damit eine attraktive Bibliothek entstehe, antwortete Wiertz: „Die Raumgrößen und die Ausstattung sind Gegenstand der Prüfung und beruhen auf den Vorstellungen des Kommunalen Bildungszentrums (vgl. den Vortrag von Frau Grüdl-Jakobs zur Bibliothek als „Dritter Ort“).“

Auf die Frage nach der Raumgröße, die die alte Feuerwache der Bibliothek bieten könnte, antwortete Wiertz: „Die in Erwägung gezogenen Flächen stellen in allen bisherigen Modellen eine Vergrößerung gegenüber dem bisherigen Standort dar.“

Auf die Frage, inwieweit bei der Einrichtung einer Bibliothek in der denkmalgeschützten Feuerwache auf Landesmittel zurückgegriffen werden könnte, antwortete Wiertz: „Für den Neu- bzw. Umbau von Bibliotheken stehen keine Förderprogramme zur Verfügung. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat jedoch avisiert, dass die Ausstattung im Rahmen eines modernen Bibliothekskonzeptes gefördert werden könne. Inwieweit Mittel der Denkmalförderung beansprucht werden können, wird noch zu erörtern sein.“

Auf die Frage, ob die Verwaltung weitere Pläne verfolge, falls die Fahrzeughalle der alten Feuerwache sich als ungeeignet erweisen sollte, antwortete Wiertz: „Die Verwaltung konzentriert sich auf die gegenwärtige Prüfung.“

Auf die Frage, ob ihm, dem Kulturdezernenten, das Baukonzept des Heimatbundes, der Lütteraten und des Vereins Wohnraum 55+ für das Gelände der abgebrannten Schule Eisernstein bekannt sei, antwortete Wiertz: „Ja, da es im Rahmen des Neujahrsempfangs des Heimatbundes vorgestellt wurde, an dem ich teilgenommen habe.“

Bildquellen

  • Wieder geöffnet: Die Stadtteilbibliothek.: LA/LiB-Archiv