Ein wunderbares Bild gab das konzentriert und aufmerksam aufspielende Orchester in der Abendstimmung der Lenneper Altstadt. Eine Wiederholung fand am Sonntagabend in Lüttringhausen statt.
VON STEFANIE BONA
Der Standortwechsel hat sich bewährt, mit einem wunderbaren Konzert setzten die Bergischen Symphoniker in der Lenneper Altstadt Akzente. Erstmals erklang die „Lenneper Nachtmusik“ auf dem Munsterplatz und nicht mehr auf dem Alter Markt, was für alle Beteiligten ein Gewinn war. Die Musikerinnen und Musiker hatten mehr Platz, dies sei auch der Beweggrund für den Umzug gewesen, erläuterte Lutz Heinrichs, Leiter des Teo Otto Theaters. Gleiches galt für das Publikum, das sich – vielfach auf mitgebrachten Campingstühlen und mit dem Picknickkorb an der Seite – rund um das Orchester verteilen konnte. Und das Ambiente auf dem neu gestalteten Platz und die Akustik stimmten obendrein. Kurzum – ein perfekter Sommerabend mit wunderschöner Musik.
Während sich die Instrumente in der glänzenden Tony Cragg-Skulptur spiegelten, setzte der Klangkörper zu einer beschwingten musikalischen Reise durch Europa an. Den Auftakt gab die Serenade Nr. 5 von Wolfgang Amadeus Mozart, gefolgt von der Ouvertüre der Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ von Otto Nicolay mit ihren filigranen, heiteren Streicher- und Holzbläser-Klängen. Mit einer Fantasie über das englische Volkslied „Greensleeves“ blieb die Musik auf der Insel und bewegte sich alsdann in den hohen Norden. Die „Morgenstimmung“, der erste Satz aus der Peer Gynt Suit Nr. 1, schwang sanft übers Kopfsteinpflaster, gefolgt von der „Halle des Bergkönigs“. Grieg populäres Orchesterstück entwickelte sich aus dem zunächst gemächlichen Tempo zum bekannt rasenden Endspurt, für den es die ersten Bravi aus den Reihen der Zuhörerinnen und Zuhörer gab. Sommerlich-leichte Klänge gab`s sodann mit der „Pastorale d`été“ von Arthur Honegger zu hören. Die pure Romantik zog ein mit der sinfonischen Dichtung „La nuit et L`amour“ von Augusta Holmès. Insgesamt also bis zur Strauß`schen Polka als Zugabe ein geschickt zusammengestelltes Programm, das die Unterhaltungsqualitäten der Bergischen Symphoniker erneut unter Beweis stellte.
Großen Anteil am rundum positiven Gesamteindruck hatte nicht zuletzt die junge Dirigentin Lea Ray. Die Orchester-Akademistin führte die Symphoniker mit leichter Hand, gestenreich und mit großem Gespür für die Feinheiten jedes einzelnen Stückes. Zudem gab sie den Solistinnen und Solisten Raum zur Entfaltung und überließ ihnen auf sympathische Weise einen großen Teil der Publikumsgunst. Am Sonntagabend kamen dann auch die Musikfreunde in Lüttringhausen beim alljährlichen Stadtteilkonzert auf der Heimatspielbühne in den Genuss, die Bergischen Symphoniker „open air“ zu hören. Die Auftritte gaben auf jeden Fall mannigfaltige Impulse auf ein Wiederhören in der neuen Spielzeit, für die das Programm gedruckt und online bereits vorliegt.
Mehr Info unter www.bergische-symphoniker.de oder www.teo-otto-theater.de
Bildquellen
- Lenneper Nachtmusik 2023_bona_2: LLA Foto bona