Hermann (l.) und Peter Runkel lassen den bunten Richtkranz hoch über Lüttringhausen aufziehen. Vom Dach des Hauses, das die Besucher des Richtfestes erklimmen konnten, hat man einen weiten Blick über die Stadt.
VON STEFANIE BONA
Heute wurde an der Kreuzung Eisernstein/Ecke Schulstraße gefeiert. „Richtfeste sind auch bei Bauunternehmen seltener geworden“, spielte Bauherr Hermann Runkel auf Veränderungen in der Tradition, aber auch auf die aktuellen Schwierigkeiten in der Baubranche an. Mit seinem Bruder Peter Runkel errichtet der Remscheider an zentraler Stelle in Lüttringhausen ein Mehrfamilienhaus mit insgesamt 28 geförderten Wohnungen. Dabei begrüßten die Investoren zahlreiche Gäste, darunter Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, Baudezernent Peter Heinze sowie die Lüttringhauser Familie Braun, die ihr Grundstück für das Projekt veräußert hatte. Die Entscheidung für das Objekt sei zu einem guten Zeitpunkt gefallen. „Es hat alles gepasst“, sagte Hermann Runkel. Architekt Schlößer habe sehr früh das Potenzial der zentral gelegenen Fläche mit Nähe zum Einzelhandel, ÖPNV, zu Ärzten, Kitas, Schulen und zum Lüttringhauser Stadtkern erkannt. Der Grundstückseigner sei bereit zum Verkauf und die Förderrichtlinien seien stimmig gewesen. „Und die Zinsen waren auch noch niedriger“, so Hermann Runkel, der zur Finanzierung die Sparkasse Wermelskirchen und die NRW Bank mit ins Boot holte.
„Ein schöner Tag für Lüttringhausen„
Dass der Bedarf für Wohnraum da ist, zeigt die Resonanz, die die GbR Schulstraße bereits verzeichnet. 70 Interessenten hätten sich bereits gemeldet – lange bevor man mit der Vermietung begonnen hat. Weitere Nachfragen sind zu erwarten. Vielen werden die Runkel-Brüder absagen müssen, räumten die Bauherren ein. Die Wohnungen entstehen in drei Geschossen, von der obersten Etage reicht der Blick weit übers Lüttringhauser Rathaus hinaus. 22 Wohnungen haben zwei Zimmer, eine Wohnung erhält drei Zimmer und fünf Wohnungen werden vier Zimmer haben, so dass sie auch für Familien interessant sind. Die gesamte Wohnfläche beträgt 1.775 Quadratmeter, alle Wohnungen sind barrierefrei durch einen Aufzug zu erreichen und haben einen Balkon oder eine Terrasse. Die Balkone zur Gertenbachstraße erhalten verschiebbare Glaswände als Schallschutz und sind damit fast ganzjährig nutzbar. Im Untergeschoss befinden sich Kellerräume und Tiefgaragenstellplätze. Energetisch wird das Effizienz-Haus auf neuestem Stand sein und über eine Wärmepumpe beheizt. Der dazu benötigte Strom soll zum Teil über die auf dem Dach geplante Photovoltaikanlage selbst erzeugt werden.
Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligen, mit seinen eigenen Mitarbeitenden, den Handwerkern und auch mit der Stadtverwaltung lobte Runkel ausdrücklich: „Ich habe in den letzten Jahren keine Baugenehmigung schneller erhalten als diese.“ Oberbürgermeister Mast-Weisz freut sich über den „wunderbaren“ Neubau: „Das ist heute ein schöner Tag für Lüttringhausen.“ Geförderter Wohnraum sei wichtig für Remscheid. „Wir erhalten diesbezüglich viele Anfragen“, so der OB, der nicht verhehlte, dass man damit zu wenig dienen könne. Die Zinssteigerungen wirkten sich auch in Remscheid „lähmend“ auf den Wohnungsbau aus.
Gut zu wissen
Die Nettomiete der Wohnungen wird mit 5,90 Euro pro Quadratmeter günstig sein. Zum Bezug ist ein Wohnberechtigungsschein erforderlich. Die Fertigstellung ist für Februar 2023 geplant. Investor ist die GbR Schulstraße, der Bau erfolgt durch die Remscheider Firma Runkel Bau.
Bildquellen
- Neubau Eisernstein-Ansicht Gertenbachstraße_Schulstraße Gbr-Schlößer Architekturbüro_web: Schulstraße Gbr/Schlößer Architekturbüro
- Richtfest Neubau Eisernstein-Schulstraße_Hermann u. Peter Runkel_bona_web_10.23: LLA Foto Bona