Lüttringhauser Anzeiger

Remscheid ist wieder Kinostadt

Neben Filmen werden auch Theater- und Opernvorstellungen übertragen.

Es hat lange auf sich warten lassen, doch nun ist es endlich da und seit heute ganz offiziell in Betrieb: das neue Cinestar Kino am Remscheider Hauptbahnhof.

Der frische Geruch der Renovierung liegt noch in der Luft: der Teppichboden noch weich, die Wände strahlen in heimeligen Farben, die Kinosäle leuchten. An der ein oder anderen Wand klebt noch das Schild „Frisch gestrichen“ und hin und wieder sind noch einige Bohrgeräusche zu hören. „Doch im Großen und Ganzen sind wir startklar“, sagt Oliver Fock, Geschäftsführer der Cinestar-Gruppe über das neue Kino in Remscheid.

Nach sieben Jahren Pause

Der Gang durch die Hallen des neuen Lichtspielhauses weckt Gefühle der Vorfreude. Ein his
torischer Moment, mussten die Bürger der Stadt doch sieben Jahre – gefühlt noch länger – auf ein eigenes Kino verzichten. Endlich haben wir wieder ein Lichtspielhaus, und was für eins: Mit insgesamt sechs Sälen bietet das Multiplex Kino Platz für knapp 1100 Cineasten, darunter auch insgesamt zwölf Rollstuhlplätze. In zwei kleine (je 83 Plätze), zwei mittlere (je 136 Plätze) und zwei große Säle (mit 317 und 341 Sitzplätzen) gliedert sich der neue Filmpalast, dessen Technik zu den modernsten in der Umgebung gehört.

Auf eine ordentliche Klangqualität mit Dolby Surround 7.1 dürfen sich die Besucher freuen, in den beiden größten Sälen sogar Dolby Atmos. Das einzige Kino mit dieser Technik in der Umgebung, verrät Theaterleiter Jörg Bender. „Es ist ein besseres Soundsystem: Während normale Kino-Säle mit 25 bis 30 Boxen ausgestattet sind, hat ein Dolby-Atmos-Saal 61 Boxen. Da wird nicht nur von rechts und links beschallt, sondern auch von oben. Das macht einen besseren Klangeffekt.“ Und das merkt der Besucher auch schon beim Vorspann: der Klang, glasklar, kommt von allen Seiten und selbst der bequeme Sessel vibriert. Ein – im wahrsten Sinne des Wortes – weiteres Highlight ist das Ambilight System: „Wir können das Kino farblich anpassen, was in Sachen Atmosphäre viel hermacht“, äußert Bender. „Eine schöne Spielerei.“

In den beiden größeren Sälen bietet eine über 150 Quadratmeter große Leinwand bestes Filmvergnügen in 4K-Auflösung. Alle Säle sind zudem 3D-fähig. Auch am Komfort wurde nicht gespart: Deluxe- und Comfort-Sitze aus Leder mit extra breiten Armlehnen laden zum gemütlichen Filmvergnügen ein. Fehlt nur noch ein ansprechendes und abwechslungsreiches Programm, für das der 41-jährige Theaterleiter sorgen will. Neben den klassischen Blockbustern und Hollywood-Streifen, Themenabende für Frauen, Männer, Kinder und Familien wird es auch fremdsprachige Filme geben, etwa auf Türkisch, Polnisch und Russisch, und sogenannte „alternative Content-Veranstaltungen“. Konkret heißt das, dass sich das Kino auch mal in einen Opern- oder Theatersaal verwandeln wird. Denn das Programm sieht auch Live-Übertragungen aus der New Yorker Metropolitan-Opera oder dem Moskauer Bolschoi Theater vor, ebenso wie die Vorführung von Konzertaufzeichnungen. „Das ist ein Bereich, der immer stärker zunimmt“, sagt Fock. „Es ist sensationell, weil man beispielsweise bei der Oper mittendrin sitzt. Durch die verschiedenen Kameras kann auch der Orchestergraben angesteuert werden, man kommt viel näher an die Sänger heran und die Tonqualität ist natürlich besser als in einem Opernsaal.“ Die erste Opern-Vorstellung können Gäste schon am Samstag, 15. Dezember, genießen. Jörg Bender, der seit 18 Jahren im Kinogeschäft ist und schon Filmpaläste in Bonn, Dortmund und Wuppertal leitete, freut sich auf seine neue Aufgabe in Remscheid. Gelegenheit sich in der Werkzeugstadt umzuschauen hatte der gebürtige Düsseldorfer auch. „Mir ist aufgefallen, dass es wenig Cafés in Remscheid gibt. Da würde ich ein bisschen mein Augenmerk legen, um auch den Gast, der draußen vorbeigeht mal reinzuholen, sich das Kino anzuschauen, ein Käffchen zu trinken und die Atmosphäre zu genießen.“ Täglich ab 13.30 Uhr, am Wochenende bereits ab 10.30 Uhr, ist das Foyer mit acht Gastrotheken und Sitzgelegenheiten geöffnet.

Eröffnungsangebote

Gelegenheit, sich das Kino anzuschauen und sich von Qualität und Komfort zu überzeugen, bietet Cinestar bis zum 19. Dezember mit speziellen Eröffnungsangeboten ab fünf Euro. Mit der Cinestar-Club-Karte erhalten Cineasten besondere Angebote, auch über die Eröffungswoche hinaus. 2000 Remscheider haben sich schon dafür registriert. Über 1000 Karten sind im Vorverkauf über die Ladentheke gegangen. Das komplette Programm gibt es im Internet.