Gesang untermalte eine deutsch-englische Lesung in der „Rotation“ in Lennep.
Eine Stunde voller Musik, Poesie und Märchen wurde den Gäs-ten am frühen Samstagabend in der Lenneper „Künstlergalerie Rotation“ geboten.
Natur und Erinnerungen
Es war eine Premiere, denn mit der deutsch-englischen Lesung,
die von Gesang untermalt wurde, hat Johannes Schmidt den Startschuss zu einer Veranstaltungsreihe gegeben, die zukünftig alle zwei Monate einen Kunstgenuss bieten will. „Mal Kammermusik, mal eine Ausstellung, mal Vorträge oder Lesungen – alles, was mit Kunst und Literatur zu tun hat, wollen wir hier bieten“, verspricht der Hausherr.
Jeremy Green las aus seinem gerade erschienenen Buch „Countryside Musings“ und nahm die Zuhörer mit seinen englischen Gedichten mit in die idyllischen Landschaften seiner Heimat Südengland. Saga Grünwald zeigte auf einer Leinwand ihre berührenden Natur-Fotografien und las dazu ihre selbstverfassten Märchen und Gedichte, die sie in ihrem Bildband „Zwischenreiche“ veröffentlicht hatte.
Die Remscheider Sängerin Bianca Rosa Klever setzte einige der Gedichte musikalisch um, sang mit ihrer klaren, ausdrucksstarken Stimme aber auch so bekannte Lieder wie „Greensleeves“ oder auch „Amazing Grace“.
Wie liebevoll sich Green, der in einem kleinen Dorf aufgewachsen ist, an sein Zuhause von damals erinnert, das wird vor allem in seinem Gedicht „Rupert“ deutlich. Hier erzählt er von einem Schaf, das in seinen Augen ein unglückliches Schaf war, weil es immer so alleine da stand. Eines Tages aber habe Rupert den Kopf gehoben und ihn lachend angeguckt. „Dachte ich zumindest als Kind“, sagte Green mit einem Augenzwinkern.
Der Autor, der auch als Profitänzer und Choreograf schon Karriere gemacht hat, erzählte in seinen Gedichten beispielsweise auch von einer gigantischen alten Eiche, die er als „Old Friend“ bezeichnete.
Zu ihrem Gedicht „Sommerwärme“ zeigte Saga Grünwald ein stimmungsvolles Foto, das auf einer Insel in Dänemark entstanden ist. Zu ihrem Gedicht „Krieger“ sahen die Zuhörer ein Bild mit alten, knorrigen Bäumen. Es schien, als hätten sie ihre Arme ausgestreckt. Auch ein kurzes, spaßiges Märchen, dem sie den Titel „Jungfrauen und Ritter“ gegeben hatte, las die in Solingen lebende Autorin.
Bei einem kleinen Imbiss suchten die Zuhörer im Anschluss dann noch das Gespräch mit den Künstlern.