Der Umbau der Kreuzung Eisernstein soll im nächsten Jahr starten. Die Baustelle wird zu Einschränkungen führen und auch Einfluss auf größere Veranstaltungen im Ortskern haben.
VON STEFANIE BONA
Michael Zirngiebl stimmt die Lüttringhauser auf die künftige Großbaustelle in ihrem Ort ein: „Die Kreuzung Eisernstein ist verkehrstechnisch das Herz von Lüttringhausen, an dem wir operieren“, sagte der Leiter der Technischen Betriebe Remscheid (TBR) am Mittwochabend in der Sitzung der zuständigen Bezirksvertretung. Zwar habe man durch die Umbauten der Trecknase und der Kreuzung Rader Straße in Lennep in jüngster Zeit weitgehende Erfahrungen mit dem Thema sammeln können, der Eisernstein sei da aber nochmal eine ganz andere Nummer. Als Herausforderungen warten unter anderem die Berücksichtigung einer großen Fernleitung auf die Planer und bauausführenden Firmen. „Wir müssen anders agieren als bei den Kreuzungen in Lennep“, ergänzte auch Gunter Breidbach, Abteilungsleiter bei den TBR im Bereich Straßen und Brückenbau und dort zuständig für Neubauten. In Lüttringhausen müssten unterschiedliche Verkehrsströme durch die Baustelle oder über Umleitungen navigiert werden, führte er aus. Maxime dabei sei, nicht zu kleinteilig zu agieren, während der Bauphase nicht zu viele Veränderungen für den Verkehr einzuführen und das Ganze in einer möglichst kurzen Bauzeit zu realisieren. Da inzwischen die Fördergelder bewilligt sind, sollen alsbald die Ausschreibungen und im Anschluss die Auftragsvergabe erfolgen. Als Startschuss wird das nächste Frühjahr anvisiert, nach einer geplanten Bauzeit von eineinhalb Jahren wäre dann mit der Fertigstellung des Kreisverkehrs im September 2025 zu rechnen. Die Arbeiten werden in verschiedenen Bauabschnitten erfolgen.
Frühzeitig Kontakt aufnehmen
Und einen Wermutstropfen schüttete Breidbach den Bürgerinnen und Bürgern ins Glas: „Im zweiten Bauabschnitt werden voraussichtlich keine größeren Veranstaltungen im Dorf durchgeführt werden können, weil wir für diese Größenordnung die Rettungswege nicht gewährleisten können.“ Denn dann wird eine Zufahrt in die Gertenbachstraße und Schulstraße über den Kreuzungsbereich Eisernstein nicht möglich sein, Feuerwehr und Rettungsdienst sollen im Notfall über eine geschotterte Fläche den Ortskern erreichen können. Hier sein klarer Hinweis an die Veranstalter, frühzeitig Kontakt mit der Stadt, den TBR und der Feuerwehr aufzunehmen, um Dinge im Vorfeld geplanter Events abzustimmen. Betreffen wird diese Einschränkung sicher den Herbst- und Bauernmarkt 2024. Sollte der Weihnachtsmarkt des Heimatbundes wie im letzten und in diesen Jahr wieder „nur“ auf dem Ludwig-Steil-Platz und nicht auf der Gertenbachstraße stattfinden, ließe sich diese Veranstaltung möglicherweise realisieren, hofft Bezirksbürgermeister Heinz-Jürgen Hauser (SPD).
„Es wird hart, das wissen wir“
Ortskundige würden sich aller Voraussicht nach recht schnell orientieren können und den Kreuzungsbereich umfahren. Für den Durchgangsverkehr aus Richtung Wuppertal müsse die Empfehlung gelten, über die Autobahn 1 zu fahren und Lüttringhausen somit „von der anderen Seite“ anzufahren. Die Busse sollen indes über den Albert-Tillmanns-Weg, dessen marode Fahrbahndecke noch in diesem Jahr saniert werden soll, umgeleitet werden. Für die Anlieferung der Supermärkte und Discounter ist aktuell eine Zufahrt von der Barmer Straße über die Eisernstein- und Schulstraße geplant. Die betroffenen Geschäfte sollen frühzeitig in die Planung einbezogen werden, versprach Breidbach. Dass es angesichts der Größe der Baumaßnahme zu weitreichenden Halteverbotsregelungen kommen werde, liege auf der Hand. Und auch der ansässige Einzelhandel und weitere Gewerbetreibende werden von der Umgestaltung wohl betroffen sein, brachte Axel Behrend (Linke) ins Gespräch. Eine fußläufige Erreichbarkeit solle auf jeden Fall gewährleistet werden, versprach Breidbach. Eine Anfahrt der Geschäfte werde hingegen zeitweise nicht möglich sein. „Es wird hart, das wissen wir“, räumte er ein. Und auch TBR-Chef Zirngiebl sagte in Bezug auf das Riesenprojekt, auf das Lüttringhausen seit mehr als 20 Jahren wartet: „Für so eine große Baustelle haben wir eine recht kurze Bauzeit geplant. Aber anderthalb Jahre können auch die Hölle sein.“
Kleiner Lichtblick: Im dritten Bauabschnitt soll dann der künftige Kreisverkehr zu zwei Dritteln befahren werden können, und zwar in Fahrtrichtung Lennep. Damit wären die Abbiegemöglichkeiten in den Ortskern auch wieder gegeben. Und: Der neue Kreisverkehr Eisernstein wird der erste „richtige“ Kreisverkehr sein, den Remscheid erhält. Immerhin!
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- Kreuzung Eisernstein_bona_18.23_web: LLA Foto Bona