Lüttringhauser Anzeiger

Neues Planungsrecht fürs alte Kino?

Hier tut sich seit mehr als zehn Jahren gar nichts: Inzwischen ist das alte Lüttringhauser Kino eine mehr als schlechte Visitenkarte der Stadt an zentraler Stelle von Lüttringhausen.

(sbo) Dem alten Kino an der Barmer-/Ecke Beyenburger Straße fehlt offensichtlich jegliche Chance auf eine neue Nutzung. So bot der marode Bau erneut Diskussionsstoff in der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Lüttringhausen. Im Nachgang ergriff die CDU-Fraktion in der BV nun die Initiative und beantragte, den für das Gebiet geltenden Bebauungsplan aufzuheben. Denn, wie auch während der BV-Sitzung deutlich wurde, erweist sich der Plan seit Jahren als Hemmschuh für einen durch die Eigentümerin beabsichtigten Verkauf des Hauses. Der Grund: Das Erdgeschoss des Baus darf nur durch Einzelhandel genutzt werden, auch Praxisräume wären möglich. Ausgeschlossen ist hingegen aktuell die Nutzung als Wohnraum.

Nicht nur der Bebauungsplan steht einer Vermarktung im Weg

„Die Situation hat sich geändert, in der Umgebung gibt es kaum noch Einzelhandel. Und wer will sich denn dort noch mit einem Geschäft niederlassen?“, hatte auch Bezirksbürgermeister Heinz-Jürgen Heuser (SPD) während der Sitzung angemerkt. Darauf zielt die CDU mit ihrem Vorschlag nun ab. In den 13 Jahren seit Aufstellung des Bebauungsplans habe sich die Ansiedlung des Einzelhandels in Lüttringhausen stark verlagert. Damals hatte man mit der Planaufstellung das Ziel verfolgt, gemeinsam mit dem angrenzenden Parkplatz den zentralen Versorgungsbereich in Lüttringhausen an dieser Stelle erweitern zu können. Doch hat sich entgegen dieser Zielsetzung der Nahversorgungsbereich in der Nähe des Rathauses Lüttringhausen angesiedelt. So stelle der bestehende Bebauungsplan mehr eine unnütze Beschränkung als eine städtebauliche Hilfestellung dar, meinen die Christdemokraten. Dies zu ändern, also den Plan aufzuheben, sei daher eine städtebauliche Chance. In Sichtweite des nach Jahrzehnten der Planung kurz vor Baubeginn stehenden Kreisverkehrs Eisernstein gebe es damit vielleicht eine Möglichkeit, diesen Bereich neu zu gestalten. Wobei die Vertreter der Remscheider Wirtschaftsförderung in der BV-Sitzung die schwierige Vermarktung nicht nur auf das geltende Planungsrecht zurückführten. Der schlechte bauliche Zustand, fehlende Stellplätze und die ungünstigen Erschließungsmöglichkeiten stellten sich allesamt als problematisch dar. So hätten sich Ideen für ein Ärztehaus, eine Imbisskette oder Betreutes Wohnen in der Vergangenheit allesamt zerschlagen.

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