Lüttringhauser Anzeiger

Neuer Defi für Lüttringhausen

Freuen sich über ein Stück mehr Sicherheit für die Bevölkerung: Dr. Christopher Rose, Markus Weber, Eigentümer der Fleischerei Nolzen sowie Alexander und Andreas Holthaus (v.l.) präsentieren den neuen Defibrillator und die Schilder, die auf den Standort im Außenbereich der Metzgerei hinweisen.

VON SABINE NABER

An der zentral im Lüttringhauser Ortskern gelegenen Fleischerei Nolzen an der Kreuzbergstraße ist jetzt ein Defibrillator, kurz „Defi“ genannt, installiert worden. Gespendet wurde das Gerät, das Ersthelfer ohne medizinische Vorerfahrung bei einer Reanimation unterstützt, vom Remscheider Traditionsunternehmen Holthaus Medical anlässlich seines 100-jährigen Firmenjubiläums.

Diebstahlsicher in Outdoor-Schränken

Auch drei weitere Defis – jedes Gerät kostet rund 1.000 Euro – hat das Familienunternehmen im Rahmen der Kampagne „Ein Herz für Remscheid“, die sich vor Ort für eine flächendeckende Ausstattung mit Defibrillatoren einsetzt, gespendet. Die Standorte hat Kampagnen-Vorsitzender Dr. Christopher Rose, der Leitende Notarzt des Remscheider Rettungsdienstes, so ausgesucht, dass das bestehende Netz aus mehr als 25 Defi-Standorten sinnvoll ergänzt werden konnte. „Die neuen Geräte sind gut verfügbar für die Bevölkerung. Und natürlich wissen auch unsere mobilen Retter und die Leitstelle der Feuerwehr, wo sie installiert wurden“, macht der Arzt klar. Bei einem Notfall, ausgelöst durch lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen, sei das Gerät auch von medizinischen Laien einfach zu bedienen. Studien haben gezeigt,  dass Betroffene eine höhere Überlebenschance haben, wenn sie eine frühzeitige Defibrillation bekommen – noch bevor der Rettungsdienst vor Ort ist. Das verbessere die Überlebenschancen eines Patienten erheblich. Die jetzt installierten Defibrillatoren sind diebstahlsicher in Outdoor-Schränken untergebracht und können im Notfall rund um die Uhr zum Einsatz kommen. Sie sind  mit einem Zahlenschloss gesichert. Den Code bekommt man unter der Nummer 112 bei der Feuerwehr. „Dann öffnet sich der Schrank und man kann auf das Gerät zugreifen. Es ist selbsterklärend, ein Audio-Guide führt durchs Programm und signalisiert auch, wenn man etwas falsch macht“, erklärte Dr. Rose als jetzt das Gerät in Lüttringhausen übergeben wurde. Die Kästen sind ans Stromnetz angeschlossen und müssen regelmäßig gewartet werden.

Seit 100 Jahren in Remscheid

Holthaus Medical wurde 1924 in Remscheid gegründet. Das Familienunternehmen stellt seit 100 Jahren in Remscheid und Bischofswerda mit aktuell rund 100 Mitarbeitenden Verbandmittel her. 1930 legte der Firmengründer Fritz Holthaus durch die Umstellung der Bandweberei auf Mullband den Grundstein für die bis heute wichtige Produktionssparte auf dem Gebiet der Verbandmittel. Ein breitgefächertes Sortiment, das Ende der 1960er Jahre unter Leitung von Gerhard Holthaus aufgebaut wurde, ermöglichte eine Ausweitung in neue Marktbereiche. Heute ist die Firma im Lenneper Gewerbegebiet Karlstraße in ansässig.  Für das Remscheider Familienunternehmen sind die vier neuen Geräte übrigens nicht die ersten, die sie für Remscheid spenden. „Auch die beiden Defis im Teo Otto Theater und in der Klosterkirche haben wir gestiftet“, macht Geschäftsführer Alexander Holthaus deutlich.

Gut zu wissen
Ein Herz für Remscheid
Die Kampagne „Ein Herz für Remscheid“ setzt sich vor Ort für eine flächendeckende Ausstattung mit Defibrillatoren ein. Damit soll im öffentlichen Raum Erste Hilfe bei lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen möglich sein, um Leben zu retten und gravierende Spätfolgen eines plötzlichen Herzstillstands zu vermeiden. Das Kammerflimmern ist die gefährlichste und plötzlichste Form der Herzrhythmusstörung. Hierbei kommt es zu einem schlagartigen Erliegen des Blutflusses und somit auch zur sofortigen Bewusstlosigkeit. Bei diesem Notfall zählt jede Sekunde, denn bereits nach wenigen Minuten treten nicht mehr umkehrbare Schäden am Gehirn ein. Deshalb ist es wichtig, sofort einzugreifen.

Bildquellen

  • Defi1_nab_18.24: LLA Foto Naber