Der Heimatbund lud zum jährlichen Kottenbutteressen.
Der Heimatbund Lüttringhausen muss und will neue Wege gehen. Erstmals gab es deshalb auch beim traditionellen Kottenbutteressen zum Jahresauftakt vegane Schnittchen. Doch ansonsten blieb bei der Traditionsveranstaltung alles beim Gewohnten. Viele Gäste aus Politik, Vereinen und Bürgerschaft fanden sich am Samstagvormittag im Jugendfreizeitheim der Katholischen Gemeinde ein. Das sei ein „Pflichttermin für die Verwaltung“, betonte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz.
Berechtigte Kritik
Schriftführer Klaus Everling gab nach der Begrüßung der Vorsitzenden, Christiane Karthaus, einen Rückblick auf 2018. Rund 140 Veranstaltungen konnte der Verein im vergangenen Jahr durch das Engagement von Mitgliedern und in Kooperation mit anderen Vereinen und Institutionen durchführen. Neu war das Golden Eagle Summer Festival, um vor allem den jüngeren Lüttringhausern etwas zu bieten. Auch die zweite Auflage der Xmas-Party am Vorabend des ideellen Weihnachtsmarktes fiel größer aus als bei der Premiere 2017. „Der Zusammenhalt in Lüttringhausen ist gut. Aber nicht alles kann und wird auf Zustimmung stoßen. Aber wir sind offen für Anregungen“, merkte Everling an.
Denn wegen der Lautstärke und der Dauer der Xmas-Party hat es für den Heimatbund viel Kritik seitens der Anwohner gegeben. „Kritik aus Lüttringhausen hat es bisher für den Heimatbund noch nicht gegeben“, sagte Karlheinz Meermagen, Beiratsvorsitzender im Heimatbund. Aber die Kritik sei berechtigt gewesen und man wolle in diesem Jahr an der Problematik arbeiten. Denn: Die Party sei eine gute Möglichkeit, um junge Leute für den Verein zu gewinnen.
Jugend im Heimatbund
Mit zwei neuen, jungen Mitgliedern im Beirat ist ein erster Schritt getan, um den Nachwuchs zur Mitarbeit zu gewinnen. Sarah van Zütphen (20) ist neues Beiratsmitglied. „Das ist eine tolle Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und mitzubestimmen, was in Lüttringhausen passiert“, erklärte sie. Charly Schulte (21) sieht das ebenfalls so und kam über die Initiative zum Erhalt des Lüttringhauser Bahnhofes zum Heimatbund. Viele seiner Ideen, etwa die Einführung von elektronischen Bändchen zum Bezahlen bei Veranstaltungen, sind bereits umgesetzt wurden.
Kulturkreis im Heimatbund
Veränderungen gab es zudem im Kulturkreis im Heimatbund. Ein neues Team aus rund 20 Mitgliedern kümmert sich um die Organisation von Lesungen, Konzerten oder Kunstaktionen. Volker Beckmann als neuer Ansprechpartner stellte die neuen Formate vor. Insgesamt 37 Veranstaltungen wurden bereits für 2019 geplant. Dazu zählt der „Musikschuppen“ – eine Party mit Musik von früher. Auch die Fotospaziergänge sowie das Format „Töttern“ sind neu. Das Töttern ist eine Diskussionsrunde mit verschiedenen Gästen, in der es um interessante Themen aus der Region geht, u.a. ums Plattkallen und um Nachhaltigkeit.
Beim Kottenbutteressen durften aber natürlich nicht die kritischen Anmerkungen sowie die Diskussion um aktuelle Themen im Dorf fehlen. Karlheinz Meermagen brachte die Schwierigkeiten beim Weihnachtsmarkt 2018 auf den Tisch. Nicht nur das regnerische Wetter trübte die Stimmung. Vereine und Institutionen hätten immer mehr Probleme, ausreichend Helfer zu gewinnen, deshalb gab es große Lücken. Doch die teilnehmenden Marktbeschicker meldeten auch geringere Einnahmen wegen weniger Besuchern. „Viele halten es nicht für undenkbar, dass das auch am verkaufsoffenen Sonntag im Allee-Center liegt“, betonte Meermagen. Erstmals fand er Shoppingtag parallel zum Weihnachtsmarkt statt. „Meine herzliche Bitte an die Politik ist es, bei der Entscheidung über verkaufsoffene Sonntage das Engagement der Ehrenamtler im Blick zu haben“, forderte er. Denn das Ehrenamt sei der Kit der Gesellschaft.
Kein Gewerbegebiet an der Blume
Erfreulich für die Lüttringhauser dürfte die Aussage von Mast-Weisz sein, dass es für die Blume keine Absicht gibt, dort Gewerbe anzusiedeln. Sie bleibt aber Reservefläche. Auch die Bezirksvertretung habe kein Interesse an einem Gewerbegebiet, ergänzte Bezirksbürgermeister Andreas Stuhlmüller. Das Thema bräuchte politische und gesellschaftliche Resonanz und man wolle die Diskussion den Bürgern nicht noch weitere zehn Jahre zumuten.