VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA
Der anhaltende Lockdown zwingt die Remscheider Volkshochschule (VHS) dazu, den für Anfang Februar geplanten Semesterstart zu verschieben. Lediglich 20 der insgesamt rund 300 Kurse können in diesem Monat bereits aus dem virtuellen Klassenzimmer heraus beginnen. Für die übrigen werden kurzfristige Lösungen gesucht.
Für die VHS startet das neue Semester, wie das alte endete – mitten im Lockdown. Trotz der deutlich finanziellen Verluste von fast 80.000 Euro, die das Bildungszentrum aufgrund von Ausfällen und Restriktionen im vergangenen Jahr zu beklagen hat, sowie der noch immer andauernden Einschränkungen durch die Pandemie, gibt sich Nicole Grüdl-Jakobs auch angesichts der bislang eingegangenen Anmeldung von rund 1.000 Teilnehmern kämpferisch und optimistisch: „Wir wollen ein Signal senden, dass wir weiterhin da sind.“ Die Leiterin des Kommunalen Bildungszentrums ist überzeugt, dass „jetzt Weiterbildung wichtiger denn je ist.“ In diesen Zeiten, in denen sich die Arbeitswelt so schlagartig verändert, „macht es Sinn, sich neue Kompetenzen anzueignen.“ Und davon bietet die VHS auch in ihrem aktuellen Programm für das Frühjahrssemester wieder jede Menge. Insgesamt zwölf Fremdsprachen können Interessierte in der VHS lernen – auch online. Für den Fall, dass sich der Lockdown noch länger hinzieht, arbeitet das VHS-Team aktuell mit seinen Dozenten auf Hochtouren daran, auch Kurse anderer Bereiche online anbieten zu können, wie etwa jene aus dem Gesundheitsbereich. Yoga und Meditation erfreuen sich nämlich nach wie vor einer großen Beliebtheit. Im Bereich der kaufmännischen Weiterbildung, verrät Bereichsleiterin Jasmine Klar, seien Webinare zu diversen Themengebieten wie Lohn- und Gehaltsabrechnungen geplant. Auch reagiert die VHS in ihrem neuen Programm auf die veränderten Umstände mit diversen Kursen zu den Themen Homeoffice, Online-Konferenzen oder sicheres Online-Banking. In Kooperation mit anderen Volkshochschulen des Landes ist die „VHS Universität“ entstanden: Web-Vorträge zu unterschiedlichen Themen, denen bequem von zu Hause aus beigewohnt werden kann.
Grüdl-Jakobs ermutigt Interessierte, sich über die Kurse zu informieren und bei Interesse anzumelden, selbst wenn noch nicht klar ist, ob der Kurs überhaupt stattfinden kann. „Uns geben die Anmeldungen Planungssicherheit und unseren Kunden entstehen keine Nachteile, sollte ein Kurs nicht stattfinden oder verschoben werden.“ Bezahlt werde erst nach Kursbeginn. Und bei Terminverschiebung bestehe die Möglichkeit einer kostenlosen Stornierung.
Insgesamt verzeichnete die VHS im vergangenen Jahr insgesamt 1.423 Teilnehmer weniger, rund 29 Prozent weniger Kunden als im Vorjahr. Auch die Unterrichtseinheiten sanken durch die Lockdownphasen von 18.556 auf 13.341, was ein Minus von 28 Prozent bedeutet. Die ausgefallenen Kurse und die geringere Anzahl an Teilnehmenden führte auch zu einem finanziellen Verlust. Insgesamt nahm die VHS fast 140.000 Euro weniger ein als noch 2019. Auf der anderen Seite sparte sie über 60.000 Euro an Honorarkosten wegen ausgefallener Kurse ein, sodass unterm Strich ein Defizit von fast 80.000 Euro übrig bleibt.
Gut zu wissen
Wer gerne im gedruckten Programm nach Weiterbildungsmöglichkeiten stöbern möchte, kann sich ein kostenfreies Exemplar nach Hause liefern lassen. Bestellt werden kann es unter Angabe von Name und Adresse telefonisch unter 16 27 86 oder per E-Mail an volkshochschule@remscheid.de.
Tagesaktuelle Informationen zum Kursangebot des Frühjahrssemester gibt es online unter www.vhs.remscheid.de
Symbolfoto pixabay