Bezirksbürgermeister Markus Kötter schaut auf Erfolge zurück und nimmt künftige Aufgaben in den Blick.
Statt vor geladenen Gästen über wichtige Lennep-Themen im Minoritensaal der Klosterkirche zu sprechen, informierte Markus Kötter vergangene Woche vereinzelte Besucher über die Absage des traditionellen Bürgerempfangs der Lenneper Bezirksvertretung (BV) aufgrund des Coronavirus. Dabei wollte der CDU-Mann und Bezirksbürgermeister vor dem Ende der Wahlperiode im Herbst noch gerne öffentlich einen Blick auf die bisherigen Erfolge und Themen der Zukunft geworfen haben.
Schleppend: Kölner Straße
Auf den Weg gebracht habe die BV zum Beispiel das Wohngebiet auf dem ehemaligen Klinikgelände am Hackenberg, erklärt Kötter im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Schaffung von attraktiven Wohnraum stehe aber nach wie vor auf der Agenda – etwa die „Abrisshäuser“ an der Ringstraße gegenüber der Barmag. Auch das Wohngebiet Knusthöhe, für das es vor Jahren bereits Pläne gab, müsse vorangebracht werden.
Stolz ist Kötter darauf, dass man die Polizeiwache in Lennep habe halten können sowie eine Möglichkeit für Gewerbe am Bahnhof schaffen konnte. Allerdings müsse immer noch das leerstehende Möbelhaus am Bahnhof entfernt werden. Auch verkehrlich hat sich Lennep verändert: Dank des Umbaus der Trecknase durch die Technischen Betriebe und der Firma Dohrmann laufe es wesentlich besser an dem viel genutzten Verkehrsknotenpunkt. „Die B51n ist nun doch zur Erfolgsgeschichte geworden“, merkt Kötter mit Blick auf die kürzlich guten Nachrichten der Landesregierung an. Eine bessere Fläche mit einer vorhandenen Anbindung für ein Gewerbegebiet sehe er allerdings an anderer Stelle als in Bergisch Born.
Für die Entwicklungen des Designer Outlet Centers (DOC) hofft er, dass die verbliebenen privaten Kläger doch noch zu einem Kompromiss bereit sind. Das DOC sei wichtig für die Strahlkraft der Region und die Stärkung des Einzelhandels, der es gerade in der Altstadt nicht einfach habe. Von elementarer Bedeutung sei deshalb auch der Übergang vom Outlet nach Lennep hinein. Mehr passieren müsse künftig an der Kölner Straße. Die Sanierung der Haltestelle Kreishaus sowie die Pläne zur Gestaltung des ehemaligen Brunnenplatzes seien erst der Anfang. „Rückblickend muss ich aber feststellen, dass es mit der Entwicklung der Kölner Straße nur schleppend vorangeht“, gesteht Kötter.
Dass die im Haushalt einkalkulierten 50.000 Euro Planungskosten noch in diesem Jahr abgerufen werden, sieht er jedoch skeptisch. Nicht zuletzt deshalb, weil unsicher ist, wie schwer die Entwicklungen um die Corona-Maßnahmen die Wirtschaft treffen werde. Dasselbe befürchte er für die Baumaßnahme am Hackenberg. Gerne hätte er, um dem Verein zu helfen, als separate Maßnahme noch die Schaffung eines Kunstrasenplatzes mit Fördermitteln für das Sportzentrum Hackenberg angestoßen. Ob das jedoch funktioniert, bezweifelt er. Erste Sorgen von Handwerk und Unternehmen seien bereits an ihn herangetragen worden.
In Zukunft werde Lennep zudem die Fortführung der Balkantrasse, die Fusion der Freiwilligen Feuerwehren Bergisch Born und Lüdorf sowie die Erweiterung von Spielplätze beschäftigen. Ebenfalls der Zustand der Schulgebäude werde immer wieder Thema sein. Die derzeitigen Schulschließungen aufgrund der Corona-Krise würden ihn allerdings schon beunruhigen. Das hätte Kötter sich so nicht vorstellen können, gibt er zu. Als „ein ganz großes Desaster“ bezeichnet er, dass das öffentliche Leben in Lennep zum Stillstand gezwungen ist. Gerade die Vereine, ohne die es Vieles im Stadtteil nicht geben würde, täten ihm leid.
Bildquellen
- Noch auf der To-Do-Liste der BV Lennep: Der Abriss des leerstehenden Möbelhauses am Bahnhof.: Foto: Segovia