Ulla Wilberg übernahm nach dem Tod von Volker Beckmann den Vorsitz des Kulturkreises im Heimatbund.
Ulla Wilberg ist seit Oktober vergangenen Jahres die neue Vorsitzende des „Kulturkreis.jetzt“ im Heimatbund Lüttringhausen. Beim Kottenbutteressen am Samstag wird die 66-jährige Remscheiderin die Ziele für das neue Jahr vorstellen. Im LA/LiB-Interview spricht sie vorab über die Bedeutung der Kulturarbeit sowie die Herausforderungen.
Was ist der „neue“ Kulturkreis?
Wilberg Der Kulturkreis ist nicht neu, er wird nach nicht einmal einem Jahr in neuer Besetzung weitergeführt. Grund dafür ist der plötzliche Tod des Vorsitzenden Volker Beckmann im September. Er hatte den nach innen wirkenden Kulturkreis nach außen gekehrt und mit neuen Ideen belebt.
Warum haben Sie den Vorsitz übernommen und was wollen Sie nun verändern?
Wilberg Nach einem Zusammentreffen der Mitglieder im Oktober habe ich mich bereit erklärt, die Leitung des Kulturkreises zu übernehmen, damit angestoßene Projekte realisiert werden können und der Kulturkreis nicht auseinanderbricht. Veränderungen gibt es immer, wenn eine neue Leitung ins Spiel kommt. Jede Person hat eine eigene Arbeitsstrategie. Als gelernte Verwaltungsangestellte bei der Stadt Remscheid sind mir Behördenwege nicht fremd. Als Fremdsprachenkorrespondentin mit Auslandserfahrung bin ich zweisprachig kompetent auf dem Gebiet der Kommunikation. Und als langjährige ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiterin in Verbänden und Partei habe ich zahlreiche (Kultur-)Veranstaltungen geplant und umgesetzt.
Welche Bedeutung hat der Kulturkreis für Lüttringhausen, aber auch für die gesamte Stadt?
Wilberg Der Kulturkreis gehört zum Heimatbund Lüttringhausen und vertritt somit die kulturelle Seite des Traditionsvereins. Die Bürgerinnen und Bürger dieses Ortsteils erwarten bestimmte Veranstaltungen vor Ort, wie die Heimatspiele, Chor- und Kirchenmusik sowie unterhaltsame Abende und Lesungen im Rathaus. Diesen Wünschen wird der Kulturkreis auch weiterhin nachkommen. Dazu wird es spontane Veranstaltungen geben sowie die Teilnahme an der „Nacht der Kultur“. Das Programm hängt auch immer davon ab, wer im Kulturkreis mitarbeitet. Die Türe steht Interessierten offen. Für die Stadt Remscheid und die Menschen ist die Kulturarbeit in Lüttringhausen ein Gewinn, da auf kurzen Wegen viel geboten wird.
Wer wirkt denn aktuell noch alles mit? Aus welchen Bereichen stammen die Mitglieder bisher?
Wilberg Momentan sind zehn Personen aktiv. Sie stammen aus den Bereichen Musik, Fotografie und Kunst.
Was sind die Ziele für 2020? Sind vielleicht neue Formate oder Veranstaltungen vorgesehen?
Wilberg Ziele für 2020 sind gut besuchte Veranstaltungen für alle Altersklassen. Das Format „GertenBuchstraße“ wird es in diesem Jahr komprimiert geben. Und wir streben die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen in Lüttringhausen an.
Gibt es da bereits Kooperationen?
Wilberg Neben der Zusammenarbeit mit den Eisenbahnfreunden am Bahnhof Lüttringhausen gab es bereits eine Kooperation mit den Schlawinern bei der „School’s Out Party“ oder bei „Remscheid liest!“. Auch mit den Lütteraten oder der AWO gibt es Kooperationen.
Wo liegen die Herausforderungen in der Kulturarbeit?
Wilberg Kultur hat auch immer etwas mit Bildung zu tun und sollte jedem zugänglich sein. Örtliche Kulturarbeit, die teils mit öffentlichen Mitteln gefördert wird, ist ein Schlüssel zu Bildung und Toleranz. Sich offline zu bewegen, Spaß an Musik und Theater zu haben und nicht weit fahren zu müssen, machen den Kulturkreis so wichtig.
Was ist nötig, damit gute Kulturarbeit gelingen kann und Früchte trägt?
Wilberg Am wichtigsten ist ein gutes Team mit zuverlässigen Aktiven. Eine wichtige Rolle spielen die Sponsoren vor Ort, die finanzielle Mittel oder Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. Allen dafür großen Dank.
Das Gespräch führte
Anna Mazzalupi
Bildquellen
- : Ulla Wilberg. Foto: Volker Blum