Lüttringhauser Anzeiger

Kreisverkehr Eisernstein: Nächste Woche geht`s los und die Anlieger sind in Sorge

Am nächsten Mittwoch, 24. Juli beginnen die Arbeiten am Knotenpunkt Eisernstein zum Umbau in einen Kreisverkehr. Die gesamte Baumaßnahme wird voraussichtlich rund 18 Monate bis Ende 2025 dauern.

VON STEFANIE BONA

Eigentlich sollte die Baumaßnahme zum Umbau der Kreuzung Eisernstein in einen Kreisverkehr schon in vollem Gange sein, nach Verzögerungen aufgrund personeller Kapazitäten geht es nun mit Verspätung los. Die betroffenen Einzelhändler begegnen der Großbaustelle indes mit Skepsis. Apotheker Henrik Baßmann, Inhaber der Kreuz-Apotheke (Kreuzbergstraße) und der Falken Apotheke (Barmer Straße), und auch Claudia Hertel, die mit ihrem Mann das gleichnamige Juweliergeschäft an der oberen Gertenbachstraße betreibt, blicken überwiegend mit Sorge der Großbaustelle in ihrer Nähe entgegen. Durch die erforderlichen Umleitungen werden definitiv weniger Menschen das „Dorf“ durchqueren, die übliche Frequenz durch den Durchgangsverkehr wird somit abnehmen. Davon geht auch Apotheker Baßmann aus. „Es ist sehr schwer abzusehen, wie die Auswirkungen sein werden.“ Für ihn persönlich werde die Situation – nicht zuletzt durch die vielen Stammkunden – sicher nicht existenzbedrohend, zumal ja auch ein Lieferservice angeboten werde. Aber wenn die umliegenden Einzelhändler bzw. Geschäfte betroffen seien, wäre das für alle schlimm. „Wir gehören doch alle zusammen, wenn der eine Probleme bekommt, ist das auch für die anderen schlecht“, ist er überzeugt.

Erst Corona, jetzt eine lange Bauzeit

Auch Claudia Hertel ist froh über die vielen Stammkunden. Und: „Vor unserem Geschäft wird man trotz Baustelle am Eisernstein immer noch parken können“, sagt sie. Für die Lüttringhauser und Lenneper und alle anderen Ortskundigen sei es sicher nicht schwierig, eine andere Strecke zu nehmen. „Doch Sorge bereiten mir die Kunden aus dem Umland. Die müssen sich erstmal neu orientieren.“ Die Geschäftsfrau ist froh, dass mit der Firma Dohrmann ein ortsansässiges Unternehmen mit den Arbeiten betraut worden sei, auf das man sich bei ähnlich großen Baumaßnahmen immer verlassen konnte. Insofern hofft sie, dass der Zeitplan, der sich in den Anfängen schon so verzögert hat, nun reibungslos umsetzen lässt. „Wir haben Corona geschafft, jetzt hoffen wir, dass wir mit einem blauen Auge davon kommen und die wenigen Händler, die noch da sind, alle durchhalten.“ Dies gelte gerade für die Geschäfte an der Barmer Straße und im unmittelbaren Kreuzungsbereich, so Claudia Hertel. Markus Kärst. Vorsitzender des Lüttringhauser Marketingrats, bestätigt, dass die betroffenen Einzelhändler, Dienstleister, Ärzte und sonstigen Geschäftsleute ob der Auswirkungen besorgt und auch verunsichert seien. Dabei seien die Technischen Betriebe Remscheid (TBR) nach einer gemeinsamen Sitzung mit den Anliegern auf Vorschläge eingegangen. Beispielsweise wird die Parkzeit auf dem Parkplatz Ecke Beyenburger-/ Barmer Straße werktags von 8 bis 18 Uhr durch Parkscheiben geregelt. Dies soll den Anliegern an der Barmer Straße, wo die Parkplätze gänzlich wegfallen werden, entgegenkommen. Auch für seinen eigenen Betrieb, das Hotel-Restaurant Kromberg an der Kreuzbergstraße, rechnet Markus Kärst mit Beeinträchtigungen, vor allem, was verlängerte Lieferzeiten durch die Umleitungen betrifft. Seine Hotelgäste will er über seine Homepage auf die Veränderungen aufmerksam machen.

Mehrere Bauabschnitte

Wie die TBR mitteilen, wird die Baumaßnahme in mehreren Bauabschnitten durchgeführt. Die vorbereitenden Arbeiten starten am nächsten Mittwoch und dauern voraussichtlich bis Mitte August. Dabei wird eine Verkehrsinsel in der Barmer Straße abgebrochen und der östliche Gehweg entlang der Lindenallee und der Barmer Straße zwischen der Reinward- und der Beyenburger Straße verschmälert. Die abgebrochenen Flächen werden zu provisorischen Fahrspuren umgebaut und asphaltiert. In dieser Zeit bleiben die Verkehrsbeziehungen in alle Richtungen erhalten, werden aber durch die Bauarbeiten eingeschränkt. Der Fußgängerverkehr soll ebenfalls grundsätzlich möglich bleiben. Anschließend ist im zweiten Bauabschnitt die Einfahrt in die Schulstraße und Gertenbachstraße nicht mehr möglich. Der Durchgangsverkehr wird von der Barmer Straße in die Lindenallee bzw. umgekehrt abgewickelt. Zufahrten nach Lüttringhausen sind dann großräumig über die Klausener Straße (Gewerbegebiet Dreherstraße) und die Richthofenstraße möglich. In Baustellennähe ist eine Zufahrt über die Masuren- und Eisernsteinstraße möglich. Die Eisernsteinstraße wird von der Masurenstraße bis zur Schulstraße zur Einbahnstraße. 

Dieser große zweite Bauabschnitt wird voraussichtlich bis in den Sommer des nächsten Jahres dauern. Hierbei wird nicht nur der Großteil des neuen Kreisverkehrs erstellt, sondern es werden auch umfangreiche Leitungsverlegungen der EWR, der OpenGridEurope (OGE) und eine Erneuerung einer Kanalleitung durchgeführt. 

Gut zu wissen
Bauernmarkt findet statt
Eine gute Nachricht kann Marketingratsvorsitzender Markus Kärst vermelden. Trotz der Großbaustelle am Eisernstein wird der Lüttringhauser Herbst- und Bauernmarkt am letzten Sonntag im September stattfinden. Etwas umfangreicher seien die Vorbereitungen. Beispielsweise müsse wegen der eingeschränkten Zufahrt über die obere Gertenbachstraße eine Brandwache eingerichtet werden. Derzeit laufen die Planungen, die Verantwortlichen des Marketingrats Lüttringhausen stecken mitten in den Vorbereitungen.

Bildquellen

  • Kreuzung Eisernstein_bona 2: LLA Foto Archiv/bona