Beim traditionellen Kottenbutteressen kamen viele Themen auf den Tisch.
Baudezernent Peter Heinze bekannte sich zum Kreisverkehr Eisernstein.
Es ist das wohl älteste Thema in Lüttringhausen – und nun doch wieder aktueller denn je: die Diskussion um den Umbau des Verkehrsknotenpunktes Eisernstein. Beim traditionellen Kottenbutteressen des Heimatbundes Lüttringhausen kam nicht nur die bergische Spezialität auf den Tisch, sondern auch diese Diskussion.
Neue Möglichkeiten
Schon lange wünschen sich die Lüttringhauser dem Umbau zum Kreisverkehr. Die Fördermittel waren bereits 2003 bewilligt worden. Doch das Projekt wurde nach hinten gestellt – zugunsten der Umgestaltung des Vorplatzes am Lenneper Bahnhof. Zu der Zeit sei Lüttringhausen nicht besonders gut vernetzt gewesen, merkte Bezirksbürgermeister Andreas Stuhlmüller an. „Da passiert es schon mal, dass man im Verteilungskampf hinten ansteht“.
Hinten anstehen wollen die Lüttringhauser, nach nunmehr 20 Jahren, nicht mehr. Ob die Stadt eine „Taktik des Hinhaltens“ übe, wollte Heimatbund-Beiratsmitglied Sarah van Zütphen in ihrer Ansprache von der Verwaltung wissen. Davon könne keine Rede sein, antwortete Baudezernent Peter Heinze. Lüttringhausens Belange fänden genauso Beachtung wie andere Projekte. Doch fehlendes Personal habe zu weiteren Verzögerungen geführt. Das habe man so auch für das Jahr 2019 kommuniziert.
Die bereits bewilligten Fördergelder gibt es nun nicht mehr. Sie müssen neu beantragt werden, erklärte Heinze weiter. Sie können beantragt werden, sobald die Planungen abgeschlossen sind. Die alten Pläne können nun noch allenfalls als Basis für die neuen Pläne dienen. Zu viel habe sich inzwischen geändert.
Geplant werde definitiv ein Kreisverkehr, bestätigte Heinze auf Nachfrage von Dirk Bosselmann, zweiter Vorsitzender des Heimatbundes, der befürchtet, dass der Verkehrsknotenpunkt nur erweitert werden könnte wie die Trecknase in Lennep. Außer, es sei aus baurechtlichen Gründen nicht möglich, ergänzte der Dezernent.
Die grundlegenden Vermessungsarbeiten sind für ein externes Planerbüro ausgeschrieben worden. Man wolle das Thema definitiv angehen, genauso wie die Entwicklung der ehemaligen Fläche der Grundschule Eisernstein, betonte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz in seiner kurzen Ansprache. Die Umgestaltung des hinteren Rathausumfeldes, so hofft Mast-Weisz, geht im Mai los. Der Umzug der Stadtteilbibliothek in das alte Feuerwehrgerätehaus sei machbar, aber nur im Einvernehmen und nicht zu Lasten der dortigen Mieter, so der OB weiter.
„Geben Sie der Vorzugsstrecke den Vorzug“, plädierte Stephan Jasper, Heimatbund-Vorstandsmitglied, in seinem ausführlichen Vortrag zur möglichen Verlängerung der Balkantrasse von Lennep nach Lüttringhausen. Die Führung entlang der Straße sei die „Magervariante“ und stärke den Radverkehr, mit Hinblick auf den Klimawandel, nicht ausreichend. Die Vorzugsstrecke entlang der Gleise und unter der Lüttringhauser Straße entlang biete ausreichend Platz und Schutz. Die Neuplanung für den möglichen Kreisverkehr sieht Jasper als Vorteil, da auf diese Weise auch die Wege vom Bahnhof in den Stadtteilkern hinein berücksichtigt werden können.
Zusammenhalt schafft viel
„Wir brauchen Diskussion und Anregungen“, sagte Christiane Karthaus, Vorsitzende des Heimatbundes. Nur durch den Zusammenhalt habe man viel erreichen können für Lüttringhausen, merkte sie mit Blick auf das 95-jährige Jubiläum des Heimatbundes in diesem Jahr an.
Klaus Everling berichtete über die Ereignisse und Veranstaltungen im vergangenen Jahr. Für das Golden Eagle Summerfestival habe es viel Kritik gegeben. Everling bat jedoch um Verständnis: „Junge Leute kann man nur gewinnen, wenn man was für sie tut.“ Auf junge, engagierte Mitglieder sei auch der Heimatbund angewiesen, um etwas gegen den Mitgliederschwund zu tun.
Eine wichtige Säule der Vereinsarbeit und für den Stadtteil ist das Engagement des „Kulturkreis.jetzt“. „Er ist kultureller Botschafter des Heimatbundes“, sagte die neue Vorsitzende des Kulturkreises, Ulla Wilberg. Durch Kooperationen mit anderen Vereinen und Institutionen wolle man Parallelveranstaltungen vermeiden, um sich nicht gegenseitig das Publikum wegzunehmen. Ohne Ehrenamt gehe nichts, betonte Wilberg. Die ersten Veranstaltungen gibt es bereits im Januar. Alle Termine gibt es im Überblick im Veranstaltungskalender auf unserer Homepage.
Bildquellen
- Das Kottenbutteressen des Heimatbundes Lüttringhausen ist ein Pflichttermin für Politiker und Verwaltungsmitarbeiter.: Foto: Anna Mazzalupi