Die Einbruchsserie mit blinder Zerstörung in Lennep und Lüttringhausen reißt nicht ab. Dieses Mal traf es das Vereinsheim der SG Hackenberg
Die Einbruchswelle ebbt nicht ab: Nachdem sich bislang noch unbekannte Täter vor drei Wochen Zugang zum Jugendzentrum der Schlawiner verschafften sowie im Soziokulturellen Zentrum „Die Welle“ in der Wallstraße wüteten und ein Bild der Verwüstung hinterließen, versuchten Täter das Wochenende darauf in die Hilda-Heinemann-Schule einzudringen, stahlen einen Beamer aus einer Schule an der Hackenberger Straße und demolierten das Vereinsheim des Fußballclubs SG Hackenberg.
Großer Sachschaden
„Man weiß gar nicht, wie man auf den Schock reagieren soll“, berichtet Joachim Weber, Vorsitzender der SG Hackenberg. Auch Tage nach dem Einbruch fehlt jegliches Verständnis für die Zerstörungswut der Eindringlinge. Mit einem Gullydeckel hatten die Täter das Sicherheitsglas im Erdgeschoss des Vereinsheims zerbrochen und sich Zutritt verschafft, Kassen und Büroräume durchstöbert.
Außer drei Laptops, 80 Euro in der Kasse der Gaststätte und das Spendenschwein der Jugend mit rund 120 Euro wurde wenig geklaut, dafür viel beschädigt: Holztüren wurden aus der Verankerung gerissen und durchgetreten, Fensterscheiben zerstört, alles verwüstet. Den Gesamtschaden schätzt Weber auf rund 8.000 Euro. Ein wesentlich höherer Schaden, als die Beute, die die Einbrecher machten.
„Am Ende hatten wir wahrscheinlich sogar Glück im Unglück, weil die bei uns nicht so randaliert haben, wie in der Welle.“ Ein mulmiges Gefühl bleibt, vor allem bei der Pächterin der Gaststätte, die nun ungern alleine im Vereinsheim verweilt, berichtet der Vereinschef.
Am Hackenberg, erinnert sich Weber, wurde in den vergangenen Jahren sieben- bis achtmal eingebrochen, das letzte Mal vor acht Jahren. Und noch nie habe die angerichtete Verwüstung ein solches Ausmaß gehabt wie dieses Mal. Die Polizei habe Spuren gesichert und führe die Ermittlungen fort, erklärt Weber. „Aber DNA-Spuren wie in der Welle haben sie bei uns nicht gefunden.“
Die Polizei ist nach wie vor auf der Suche nach den Tätern, um die Einbruchsserie so bald wie möglich aufzuklären und zu beenden. Doch Konkretes zu den Ermittlungen konnte der Polizeisprecher auf Nachfrage unserer Redaktion noch nicht sagen. Man sei dran, heißt es. Nach wie vor gehen die Beamten davon aus, dass es sich bei den Tätern um heranwachsende Jugendliche handelt. Profis würden eher versuchen, unbemerkt Beute zu machen und keine Zeit und Energie darin investieren, die Einrichtung zu demolieren.
Auch Joachim Weber geht davon aus, dass es Jugendliche waren. Besonders ärgerlich findet der Vereinschef die Arbeit, die im Nachgang der Einbruch verursacht hat. Nicht nur, weil neue Türen und Fenster bestellt werden mussten, die von der Versicherung abgedeckt werden. „Glücklicherweise hatten wir die ganzen Vereinsdateien, die auf unseren Vereinslaptops hinterlegt waren, auch auf einer externen Festplatte abgespeichert.“ Die Überschreibung auf die stationären Rechner, die die Täter nicht anrührten, habe den Vorstand viele Stunden gekostet.
„Es ist erschreckend zu sehen, dass die Gesellschaft, in der wir leben, keinen Respekt mehr vor fremden Eigentum hat. Wir alle im Verein machen das hier ehrenamtlich, und dann muss man so etwas erleben.“ Viele Mitglieder hätten sich jedoch bereit erklärt, zu helfen.
An der Reinwardtstraße wurde übrigens ebenfalls versucht, mit einem Gullydeckel eine Schaufensterscheibe zu zerschlagen.
Gut zu wissen
Auch in Lenneper und Lüttringhauser Kitas wurde in den vergangenen Tagen, mal mit mehr, mal mit minder viel Erfolg, eingebrochen. Die Polizei bittet Zeugen, die etwas zu den Einbrüchen sagen können, sich unter der Telefonnummer 02 02 / 28 40 zu melden. Die Kriminalpolizei berät zudem telefonisch unter 02 02 / 28 41 801 rund um
Bildquellen
- … und Fenster.: Foto: SG Hackenberg
- Die Einbrecher zerstörten Türen …: Foto: SG hackenberg