Die Maßnahme an der Hauptschlagader des Dorfes ist eher fertig geworden.
Es folgt noch eine Umstellung der Ampelanlage an der Kreuzung Am Schützenplatz/Gneisenaustraße.
Das Schlängeln durch enge Straßen, überraschte Wendemanöver und das Umfahren des Dorfkerns hat ein Ende – und das sogar drei Tage früher als geplant. Seit Mittwochmittag ist die „Hauptschlagader“ Lüttringhausens wieder für alle Verkehrsteilnehmer nutzbar.
Lob für Arbeit
„Das gute Wetter hat uns in die Karten gespielt“, sagt Bauleiter Peter Hartmann von den Technischen Betrieben Remscheid (TBR). In nur zweieinhalb Wochen hat die ausführende Firma Dohrmann die Sanierung der Kreuzbergstraße über die Bühne gebracht. Auch die vorab vom Marketingrat Lüttringhausen kritisierte Vollsperrung der Strecke habe dazu beigetragen, dass es schnell voranging.
Die schon von der Coronakrise gebeutelten Einzelhändler und Gastronomen hatten durch die Vollsperrung erhebliche Umsatzeinbußen befürchtet. Nach Gesprächen mit der TBR wurde jedoch klar, dass die Vollsperrung alternativlos ist, da sie sowohl Zeit als auch Kosten spart. Zudem ist die Straße zu eng, um parallel zu den Arbeiten einen einspurigen Verkehr zu ermöglichen. Letztlich zieht auch der Vorsitzende des Marketingrates, Markus Kärst, eine positive Bilanz der Baustellenzeit: „Es hat super geklappt und wir sind froh, dass es nun auch schneller gegangen ist als geplant. Wir vom Marketingrat danken der Stadt, der TBR und der Firma Dohrmann für ihre tolle Arbeit.“ Zwar haben die Umleitungen bei vielen nicht ortskundigen Autofahrern für Verwirrung gesorgt, grundsätzlich habe es aber gut funktioniert.
Auch Metzgermeister Marcus Weber, Inhaber der Fleischerei Nolzen, findet lobende Worte für die Verantwortlichen der Maßnahme: „Klar, die zweieinhalb Wochen waren schwer. Aber es hat mehr als hervorragend geklappt.“ Die Ruhe, die am Abend herrschte, habe vor allem den Teilnehmenden der Steakseminare gefallen, sodass sie fast gar nicht nach Hause wollten, erzählt Weber lachend. Nahezu Biergartenatmosphäre mit Blick auf das Rathaus habe geherrscht.
Die Umsatzeinbußen, die er für den Zeitraum einkalkuliert habe, seien geringer ausgefallen als gedacht. Die Kundschaft, die oft auch von außerhalb kommt, habe dem Handwerksbetrieb in der Bauphase die Treue gehalten. „Das hat man jetzt erkannt“, merkt Weber stolz an.
Diese profitiert nun auch vom neuen Belag des Kundenparkplatzes zwischen Metzgerei und Bäckerei. Dieser wurde nämlich gleich miterledigt. Das sei unter anderem möglich gewesen, weil man mit dem Rest eher fertig geworden sei, merkt der Bauleiter an. Die 25.000 Euro für den Parkplatz stammen aus dem Budgettopf für die Rathausumfeldgestaltung.
Im Zuge der Hauptmaßnahme wurden zwischen der Kreuzung Kreuzbergstraße/Klausener Straße bis zu einem Teilstück auf der Gertenbachstraße kurz vor der Kreuzung Eisernstein gut vier Zentimeter des Asphalts abgefräst. Insgesamt wurden 16 Kanaldeckel ausgetauscht, 44 Schieberkappen sowie 31 Gullys erneuert. Die provisorische Fußgängerquerung am Rathaus wurde durch eine dauerhafte Insel ersetzt, die nun mit richtigen Bordsteinen versehen stabil und sicher ist. Die Kanalbaumaßnahme der TBR an der Gertenbachstraße ist ebenfalls reibungslos gelaufen.
Als finaler Schritt wurde der gummimodifizierte Asphalt Ende vergangener Woche aufgebracht. Dieser habe sich bereits an anderen Stellen bewährt, an denen viele Busse und LKW entlang fahren, erklärt Hartmann. „Er ist elastischer und es platzen nur im geringen Maße Nähte auf, weshalb wenig Wasser eindringen kann.“
Alles in allem hat die Maßnahme gut 175.000 Euro gekostet. Etwa 6.500 Quadratmeter Asphalt wurden erneuert. Die Umleitungen haben im Großen und Ganzen auch gut gegriffen. Jedoch haben einige LKW-Fahrer die für sie gedachte Umleitung missachtet, resümiert Hartmann. Außerdem musste ein Vorfahrt-Achten Schild ersetzt werden, das wohl ein LKW erwischt hatte.
„Ich bin von Anwohnern angesprochen worden, ob wir die Vollsperrung nicht noch verlängern könnten“, erzählt Hartmann lachend. Die Ruhe am Abend haben viele genossen. Viele Radfahrer hatten in den vergangenen Tagen die Strecke für sich erobert. „Kinder haben die Straße als Spielfläche genutzt und Springkästen mit Kreide aufgemalt“, so Hartmann weiter. Doch diese kleine Idylle ist jetzt wieder vorbei. Nun gibt der Autoverkehr wieder den Haupttakt an. Die Haltestelle in Richtung Tannenhof hat neue Markierungen für eine separate Busspur. Vermutlich im nächsten Monat, ergänzt der Bauleiter, soll noch die Busbeschleunigung an der Ampelanlage an der Kreuzung zur Straße Am Schützenplatz erfolgen. Auch das Linksabbiegen aus Richtung Tannenhof kommend ist dann an dieser Stelle möglich. Noch fehlen allerdings die nötigen Teile für die Anpassung der Ampelschaltung.
Die hier installierte Ampelanlage läuft vorübergehend in einem provisorischen Festzeitprogramm. Nach der endgültigen Inbetriebnahme der neuen Detektoren und dem neuen Bussignal schaltet sie wieder verkehrsabhängig.
Bildquellen
- Letzte Baustellenaufnahme. Seit gestern ist die Kreuzbergstraße wieder befahrbar.: Foto: Mazzalupi