Lüttringhauser Anzeiger

Freibad: Grünes Licht für Millioneninvestition

Remscheid könnte 2023 ein rundum modernisiertes Freibad mit wartungsarmen Stahlbecken bekommen – auch ohne Fördermittel.

14 Millionen Euro möchte Stadtkämmerer Sven Wiertz im Haushaltsjahr 2021/22 einstellen, um die dringend notwendige Erneuerung des Freibades im Eschbachtal zu finanzieren. Dafür hat er grünes Licht von der Kommunalaufsicht bekommen. Jetzt fehlt nur noch die Zustimmung des Rates der Stadt.

Gute Ausgaben
Denn auch ohne Fördermittel, betont Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, verdiene Deutschlands ältestes Binnenfreibad eine gewisse Zukunft. Seit Jahren versuchen die Stadt und deren politische Vertreter im Land und Bund, Fördergelder für das Strandbad zu bekommen – bislang ohne Erfolg.
Wenn nicht die engagierten und kreativen Mitarbeiter wären, die trotz aller Hindernisse jedes Jahr aufs Neue versuchen, das Bad auf Vordermann zu bringen, wäre das Freibad längst verfallen, erklärt der OB. Doch von Flickarbeiten alleine könne „eine der wichtigsten Freizeitanlagen der Stadt“ nicht mehr überleben. Eine große Investition sei daher nötig, um die Anlage zu erhalten.

Seit vergangenem Jahr laufen bereits die Gespräche mit der Kommunalaufsicht, um die Mittel – sollten die Fördergelder nicht kommen – selber zu stemmen, erklärt Wiertz. Und das wurde nun positiv von der Bezirksregierung abgesegnet. „Wäre Corona nicht dazwischen gekommen, hätten wir schon viel früher die Zusage erhalten“, betont Wiertz.
Die Sanierung des Freibades stehe zudem in keiner Konkurrenz mit anderen Projekten. Das Geld werde zum Null-Prozent-Zins von Banken geliehen. Natürlich sei es „eine Menge Geld“, aber auch eine gute Ausgabe, betont der Kämmerer, weil dadurch neue Werte geschaffen würden, die über die nächsten 50 Jahre abgeschrieben werden können. „Wenn uns der Rat folgt, dann werden wir 2023 ein modernes Bad im Eschbachtal stehen haben.“

Für 2021/22 sollen die Planungskosten von 565.000 Euro, auf Grundlage der aus 2018 stammenden Machbarkeitsstudie, im Haushalt eingestellt werden. 2022 soll das Bauvorhaben europaweit ausgeschrieben werden und 2023 Umbau und Modernisierung folgen.

Die Mittelplanung im Haushalt, unterstreicht OB Mast-Weisz, bedeutet nicht, dass Remscheid auf Fördergelder verzichte. „Wir versuchen weiterhin, Bundesmittel zu bekommen. Aber sollten diese nicht kommen, wissen wir sicher, dass es mit dem Freibad weitergehen kann.“ Zu Jahresbeginn gab die Stadt auf gutachterliche Empfehlung 275.000 Euro aus, um den Betrieb des Freibades zumindest für diese Saison sicherzustellen.

Bildquellen

  • Freuen sich auf den Durchbruch – Stadtkämmerer Sven Wiertz, Sportdezernent Thomas Neuhaus, OB Burkhard Mast-Weisz, Stefan Grote (Vorsitzender Förderverein Freibad).: Foto: Cristina Segovia-Buendìa