Lüttringhauser Anzeiger

Fairer Wettstreit unter Demokraten

Nach einem langen Wahlkampf sicherte der unterlegene Markus Kötter (Mitte r.) dem neuen Remscheider Oberbürgermeister Sven Wolf (l.) seine Unterstützung zu.

VON STEFANIE BONA

Das Amt des Remscheider Oberbürgermeisters bleibt weiterhin in den Händen der SPD. Bei der Stichwahl am heutigen Sonntag setzte sich Sven Wolf mit 67,99 Prozent der Stimmen klar gegen CDU-Kandidat Markus Kötter durch, der 32,01 Prozent erhielt. Die Wahlbeteiligung lag bei 32,66 Prozent und war damit noch einmal deutlich niedriger als bei der Kommunalwahl vor zwei Wochen. Wolf folgt damit auf Burkhard Mast-Weisz, der nicht noch einmal zur Wahl angetreten war. Anfang November wird Sven Wolf sein neues Amt antreten.

Zusammenhalt bewahren
Eines vorweg: Sven Wolf war ein fairer Sieger und Markus Kötter ein fairer Verlierer. Nachdem Remscheids künftiger OB im Remscheider Rathaus unter Jubel seiner Parteifreunde und großem Applaus begrüßt worden war, dankte er in einer kurzen Ansprache als erstes Markus Kötter für „einen fairen Wettstreit unter Demokraten“. Auch wenn Kötter am Ende die Mehrheit nicht auf sich habe vereinigen können, habe er einen ganz starken Dienst an „unserer Demokratie“ geleistet, indem er zur Wahl in seiner Heimatstadt angetreten sei, Ideen eingebracht und Positionen bezogen habe. Sein neues Amt trete er mit „Demut“ an, es gehe nicht um seine Person, sondern um die Frage, wie man das Leben in Remscheid künftig gestalten wolle, hob Wolf hervor. In einer krisenreichen Zeit wolle er dazu beitragen, dass „wir in Remscheid stabil bleiben, uns nicht auseinandertreiben lassen und den Zusammenhalt bewahren“. Dazu bat er um Unterstützung der Stadtverwaltung und die konstruktive Zusammenarbeit im Stadtrat, klar in den inhaltlichen Unterschieden, aber respektvoll im Umgang miteinander. „Das wünsche ich mir im neuen Rat“, so Wolf. Die Unternehmen vor Ort wolle er mit pragmatischen Lösungen unterstützen. Mit dem Rückhalt der Stadtgesellschaft glaube er an eine gute Zukunft für die Stadt, die er verlässlich voran bringen wolle. Und natürlich dankte Wolf auch seinem eigenen Team für die große Unterstützung.

Die demokratische Mitte stärken
Markus Kötter fühlte sich am Ende eines langen Wahlkampfes gestärkt in dem Glauben, „dass es unsere Stadt geschafft hat, einen Kandidaten aus der demokratischen Mitte zu wählen“. Das sei der Verdienst der Bürgerinnen und Bürger, aber auch der politischen Mitte, die in der Vergangenheit vernünftig miteinander gearbeitet habe und dies auch in Zukunft tun wolle. Kötter gratulierte Sven Wolf zum Wahlsieg, den er mit „großem Abstand“ erzielt habe. „Ich freue mich auf die kommenden fünf Jahre mit dir als Oberbürgermeister unserer Stadt, ich denke, du wirst einen hervorragenden Job für uns alle machen“, so Kötter weiter. Die CDU-Fraktion werde ihn nach Kräften dabei unterstützen – aus der demokratischen Mitte heraus, so dass Ränder hier keine Mehrheiten bekommen und an politischen Entscheidungen nicht mitwirken dürften. „Daran arbeiten wir gemeinsam.“ Dies war eine klare Ansage an die AfD, die im künftigen Stadtrat mit insgesamt zehn Sitzen vertreten sein wird und genauso an Pro Remscheid mit zwei Sitzen. Wie gut die Parteien der demokratischen Mitte indes künftig zusammenarbeiten werden, wird sich auch bei den Wahlen der Bezirksbürgermeister in Lennep und Lüttringhausen zeigen. Hier gibt es keine klaren Mehrheiten, insofern werden intensive Gespräche untereinander im Vorfeld der Wahlen zu erwarten sein.

Jubel, großer Applaus und viele Blume für den Wahlsieger Sven Wolf.

Bildquellen

  • Wolf-Kötter_bona_19.25: LLA Foto_bona