Lüttringhauser Anzeiger

„Es gibt keine Pläne“

Das Fachmarktzentrum an der Wupperstraße liegt direkt am Grundstück für das geplante Outlet. Nun hat Investor Philipp Dommermuth das Areal gekauft.

VON STEFANIE BONA

„Es gibt keine Pläne. Unser Geschäft ist es, Immobilien zu entwickeln und in diese zu investieren“, antwortete Outlet-Investor Philipp Dommermuth auf die Nachfrage unserer Redaktion, ob er mit dem Kauf des Fachmarktzentrums an der Wupperstraße in Lennep ein konkretes Vorhaben verfolge. Dommermuth weiter: „Wir haben eigentlich drei Standorte für Immobilienentwicklung bedient: Karlsruhe, Berlin und Montabaur. In Montabaur haben wir in den letzten 20 Jahren eine Bürostadt mit 3.000 Arbeitsplätzen und ein Outlet entwickelt, dazu sind drumherum auch Fachmarktzentren und Einzelhandelsflächen entstanden.“ Remscheid sei nun der vierte Investitionsstandort für das Unternehmen. „Man darf ja wohl noch Geld investieren – gerade in Remscheid. Zumal auch die Mietverträge langfristig laufen“, sagte er in Bezug auf die in dem Gebäudeensemble bereits seit Jahren angesiedelten Einzelhandelsgeschäfte von Rewe, Penny, Rossmann, Takko und der easy-Apotheke. Damit dürfte wohl zu erwarten sein, dass sich zunächst dort nichts verändern wird – zumindest nicht aus einem Grund, der mit dem Wechsel des Immobilieneigners zusammenhängt.

Bürgerinitiative und BV fehlt es an Transparenz

Die Outlet-kritische Bürgerinitiative Lennep bemängelt vor dem Hintergrund des Immobilienkaufs indes fehlende Transparenz. Die strategischen Vorbereitungen um das Einkaufszentrum im Herzen von Lennep durchzusetzen, schienen auf vollen Hochtouren zu laufen. „Schade, dass diese Energie nicht auch in die Kommunikation mit der Öffentlichkeit gesteckt wird“, heißt es in einer Pressemitteilung der Initiative. Ähnlich waren die Reaktionen – zumindest zum Teil – in der Bezirksvertretung Lennep. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger verfolgten die letzte Sitzung in der Mensa des Röntgen-Gymnasiums. Dort berichtete Baudezernent Peter Heinze, dass der durch Dommermuth beauftragte neue Gutachter für das im Rahmen des Bebauungsverfahrens erforderliche Verkehrsgutachten weitere Verkehrszählungen unternommen habe. Dazu seien unter anderem an verschiedenen Knotenpunkten Kameras installiert worden. Nicht zufrieden waren die BV-Mitglieder mit der Aussage, dass es sich bei einem Arbeitstreffen zwischen Investor und Verwaltung im Januar nur um einen reinen Austausch gehandelt haben soll. „Mich wundert, dass Sie aus diesem Treffen ohne jegliche Erkenntnis herausgekommen sind“, monierte Bettina Stamm von echt. Remscheid. „Alle genannten Themen sind in Bearbeitung und befinden sich in der Abstimmung“, entgegnete Heinze. Dies betreffe auch die Aspekte zu der so genannten „Landschaft auf Zeit“. Wie berichtet, will Investor Dommermuth zunächst nur den Teil der Fläche einschließlich Röntgen-Stadion bis zur Wupperstraße bebauen. Ein weiterer Abschnitt hin zur Altstadt Lennep soll in einem zweiten Bauabschnitt erfolgen, für den er nach Vereinbarung mit der Stadt acht Jahre Zeit hat. Zu den Grundstückskäufen am Rand des Planungsgeländes befand der Baudezernent, dass es sich dabei um eine „strategische Reserve“ handele. Und Bezirksbürgermeister Markus Kötter stellte fest, dass es nicht unüblich sei, dass Outlet-Investoren im Umfeld ihres Projekts Grundstücke aufkauften. In dieses Bild würden Gerüchte passen, die in den Reihen der BV und im Plenum der BV geäußert wurden, dass es nämlich weitere Immobilienkäufe an der Mühlenstraße und damit direkt neben dem Planungsareal gebe. Wobei niemand konkret sagen konnte, ob es sich dabei um Käufe des Outlet-Investoren handele. Philipp Dommermuth hat nun Gelegenheit, sich zum Stand des Verfahrens in der BV-Sitzung am 12. März zu äußern. Die Bezirksvertretung hat ihn jedenfalls eingeladen, eine Zusage gebe es noch nicht, aber ein Signal, dass der Investor dann nach Lennep kommen werde, so Bezirksbürgermeister Kötter.

Bildquellen

  • Fachmarktzentrum Wupperstraße_bona_03.25: LLA Foto Bona