Die Pläne zur Fusion der Feuerwehren Bergisch Born und Lüdorf stehen.
Die Mittel müssen noch bewilligt werden.
Die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren Bergisch Born und Lüdorf wollen fusionieren. Voraussetzung für den Zusammenschluss ist ein gemeinsames Gerätehaus, mittig zwischen den beiden Ortschaften. Feuerwehrchef Guido Eul-Jordan hat bereits sein Einverständnis gegeben. Ein potenzielles Grundstück wurde ins Auge gefasst.
Zukunftsfähig aufstellen
Rund zwei Millionen Euro kostet der Neubau eines neuen Gerätehauses, wie es bereits die Hastener, Lüttringhauser und Lenneper Löscheinheiten haben. Eigentlich bräuchten auch Bergisch Born und Lüdorf jeweils dringend ein neues Haus. Die aktuellen Gebäude sind in die Jahre gekommen, weisen nicht nur bauliche Mängel auf, sondern entsprechen nicht mehr den vorgesehenen Standards, wie etwa getrennte Toiletten und Umkleiden für Männer und Frauen. Aber auch neuere Fahrzeuge passen aufgrund ihrer Größe kaum noch in die Hallen.
Darüber hinaus herrscht bei Bergisch Born und Lüdorf ein personelles Problem, das die Einheiten seit einigen Jahren durch Zusammenarbeit versuchen zu kompensieren. Tagsüber sei eine Pärchenalarmierung üblich, berichtet Guido Eul-Jordan. „Weil viele unserer ehrenamtlichen Einsatzkräfte auch außerhalb Remscheids berufstätig sind, alarmieren wir im Falle eines Einsatzes immer zwei Einheiten, beispielsweise Hasten und Nord, Lennep und Lüttringhausen und Bergisch Born und Lüdorf. Ab 18 Uhr haben wir dann wieder die normale Alarmierung.“ Nur Bergisch Born und Lüdorf rücken immer gemeinsam aus, erklärt Eul-Jordan weiter: „Das war ein Wunsch der beiden Einheitsführer.“
Die Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Einheiten läuft aber auch schon auf anderen Ebenen. Vor sechs Jahren gründeten sie eine gemeinsame Jugendfeuerwehr, jene mit dem Kunstnamen „LüBo“. 20 Jugendliche gehören ihr mittlerweile an, einige wechseln in diesem Jahr sogar schon in die aktive Einheit. „Sie sind der Grundstein für das, was wir jetzt vorhaben“, sagt Markus Labenz, Lüdorfer Einheitsführer. Mit seinem Bergisch Borner Kollegen Lothar Bender war er sich prompt einig, dass sie – um sich zukunftsorientiert aufzustellen – künftig nur als gemeinsame Einheit funktionieren würden. Weil die Idee auch bei allen Kameraden auf Zustimmung stieß, wurden Labenz und Bender bei Eul-Jordan vorstellig. Eigentlich versucht der Feuerwehrchef, seine Einheiten zu halten. Denn die strategischen Standorte seien nicht zufällig gewählt und entsprechen den geltenden Brandschutzbestimmungen. „Einer Fusion von Lennep und Lüttringhausen etwa hätte ich aus strategischen Gründen nie zugestimmt. Doch bei Bergisch Born und Lüdorf ist das anders.“
Wichtig sei, dass dieser Wunsch nach der neuen Einheit LüBo von innen heraus entstand, „dass kann man nicht am Schreibtisch von oben aus bestimmen“, und dass sich beide Einheiten, menschlich wie auch vor allem örtlich, nahestehen. Die Fusion ist somit eigentlich schon von allen Seiten aus eine beschlossene Sache. „Nur finanziell muss es noch abgesegnet werden“, sagt Eul-Jordan.
Die Mittel für den Bau eines neuen Gerätehauses, das statt der bisher bekannten vier Wagenhallen der Neubauten in diesem Fall sechs aufweise, kostet rund zwei Millionen Euro, plus die Kosten für das Grundstück, das zwischen den beiden bestehenden Gerätehäusern liegen soll. „Die Vorplanung ist fertig. Jetzt fehlt nur noch, dass der Rat die Mittel im Haushalt einstellt und Düsseldorf den Haushalt genehmigt.“ Das stehe im März an. Eul-Jordan: „Danach könnte gleich der Architekt beauftragt werden. Dann könnte Ende 2020 möglicherweise auch der Spatenstich gefeiert werden.“
Eine Fusion mehrerer Einheiten sei für Remscheid nichts Neues. In Remscheid ist das bereits mit der Einheit Nord geschehen, die sich vor 20 Jahren aus der Grunder, Goldenberger und Haddenbacher Feuerwehr gründete. Eine Sparmaßnahme sei eine solche Fusion aber auf keinen Fall, betont Eul-Jordan. Oberste Priorität habe nach wie vor die Sicherheit der Bürger.
Labenz und Bender würden sich über den Zusammenschluss freuen. Die einzige Herausforderung, die danach auf sie warte, sei nur eine strukturelle: Neue Einheitsführer und Vertrauenspersonen müssten gewählt werden.
Bildquellen
- Lothar Bender, Guido Eul-Jordan und Markus Labenz freuen sich auf die Fusion (v.l.).: Foto: Cristina Segovia-Buendía