Natur-Schule sucht noch Bewerber für Freiwilligendienst. Aktuelle FÖJler berichten über ihre Erfahrungen.
Hannah Heymel (21) und Henrik Salomon (20) absolvieren derzeit ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) in der Natur-Schule Grund. Eine Erfahrung, die sie bereichert und ihnen für die Zukunft Orientierung bietet.
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Kein Tag ist wie der andere, haben Heymel und Salomon bemerkt. Und das schätzen sie nach vielen Jahren eines durchgetakteten und theorielastigen Stundenplans besonders: „Die Arbeit ist sehr vielfältig und man ist halt sehr viel an der frischen Luft“, erzählt der 20-jährige Lüttringhauser Salomon.
Zu seinen Aufgaben gehöre es beispielsweise, die Hühner im schuleigenen Garten zu versorgen, den Garten auf Vordermann zu bringen und die Seminare und Kurse für die Schulklassen mit vor- und nachzubereiten. Letzteres aber findet seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Mitte März nicht mehr statt. „Die Zeit haben wir trotzdem gut genutzt“, befindet die Wuppertalerin.
Normalerweise sind sie viele Stunden mit den Schulklassen beschäftigt, begleiten sie in die Wälder oder gehen auf Erkundungstour in den Garten. Nun aber, da durch die Pandemie das alles bis zu den Sommerferien wegfällt, haben Heymel und Salomon die dazugewonnene Zeit genutzt, um beispielsweise einen tollen und üppigen Gemüsegarten anzulegen. Das freut auch Jörg Liesendahl, pädagogischer Leiter der Einrichtung: „Dafür hatten wir bislang nie Zeit gehabt.“
Ohne die FÖJler wäre in seinem Haus ohnehin vieles nicht möglich. Deswegen werden die Bewerber auch sorgsam ausgewählt, berichtet Liesendahl. Sie müssen selbstständig sein und dürfen keine Angst vor körperlicher Arbeit haben. Neben einer aussagekräftigen Bewerbung legt der Diplom-Biologe besonders Wert auf Tatsachen. Das heißt, die Bewerber werden zum Probearbeiten eingeladen.
Eine Affinität zur Natur und zur Umweltbildung sollten die Bewerber ohnehin mitbringen, urteilt Salomon. „Es ist aber auch wichtig, dass man nicht bei jedem Krabbelvieh schreiend wegrennt.“ Er selbst interessierte sich schon vor der „Fridays for Future“-Bewegung für den Umwelt- und Naturschutz und auch Hannah Heymel ist gerne in der Natur unterwegs. „Ich habe mich beispielsweise bei meiner Jahresarbeit in der 12. Klasse mit dem Thema Plastik beschäftigt.“
Ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr wird am 31. Juli dieses Jahres enden. Der neue Jahrgang beginnt am 1. August. Sowohl Salomon als auch Heymel wollen die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen in der Natur- und Umweltbildung für ihren weiteren Werdegang nutzen.
Die 21-Jährige strebt als nächstes ihr Abitur an. Salomon hingegen möchte studieren und tiefer in die Materie der Umweltbildung eintauchen. „Ich finde es besonders interessant, in diesen Themen Aufklärung zu betreiben. Denn ich bin davon überzeugt, dass viele die Umwelt nicht mal absichtlich verschmutzen, sondern weil sie es nicht besser wissen.“
Wenn sie könnten, äußern beide einhellig, würden sie das FÖJ verlängern oder gar wiederholen. „Ich wollte viel Bewegung und viel draußen sein und zudem habe ich sehr viel dazu gelernt“, sagt Salomon. „Das Jahr in der Natur Schule hat genau meine Erwartungen getroffen.“
Gut zu wissen
Neben den Tätigkeiten am Einsatzort werden regelmäßig Seminare angeboten, bei denen sich die FÖJler austauschen und an Projekten arbeiten. Die Bewerbungen für den neuen Jahrgang laufen bereits. Alle Infos unter www.foej.lvr.de
Bildquellen
- Hannah Heymel und Henrik Salomon im angelegten Gemüsegarten.: Cristina Segovia-Buendía