Die wöchentlichen Streikaktionen von Schülerinnen und Schülern werden unterschiedlich bewertet. Die einen loben sie wegen ihres politischen Engagements und die Gründerin Greta hat inzwischen einen zuvor kaum vorstellbaren Bekanntheitsgrad erreicht. Andere kritisieren die Schülerinnen und Schüler, da sie während der Schulzeit demonstrieren, und fordern ein scharfes Vorgehen wegen Schulschwänzens. Diese unterschiedliche Beurteilung scheint unsere Gesellschaft zu spalten und einen Generationenkonflikt hervorzurufen. Sollen wir die Jugendlichen wegen ihres Engagements loben, da sie Initiativen zeigen, die wir bisher bei ihnen vermisst haben? Oder müssen wir ihre Aktionen kritisch sehen und ihnen die Frage stellen: Wollt ihr diese beklagten Umstände auch ändern? Reicht es auf Probleme aufmerksam zu machen oder verlangen nicht gerade die beklagten Missstände auch konkrete Konsequenzen seitens der Demonstranten in ihrem Schulalltag?
Mir scheint die Diskussion zu sehr in schwarz und weiß zu erfolgen. Dem Engagement der Jugendlichen sollten wir Beachtung schenken, denn sie beklagen Umstände, die die Politik zu lange vernachlässigt hat. Gleichzeitig sollten wir zusammen mit den Jugendlichen in Gespräche über die möglichen Konsequenzen ihrer Forderung eintreten und von ihnen Nachhaltigkeit in ihrem Verhalten erwarten. Demonstrieren ist nur ein erster Schritt, dem auch Konsequenzen im Alltag folgen sollten. Wie das Klima nachdrücklich verbessert werden kann, betrifft Schülerinnen und Schüler gerade auch im Schulalltag und Veränderungen sollten hier beginnen: z.B. die Diskussion um Ziele von Klassenfahrten und die Vermeidung von Plastikmüll im Schulbereich. Wo dies geschieht, haben die Schülerdemos ein erstes konkretes Ziel erreicht und vorschnelle Kritik an ihrem Handeln wird schnell verstummen.