Was nach einer möglichen Auflösung des FC Klausen mit der Sportanlage Blaffertsberg geschieht, ist Gegenstand von Überlegungen.
VON STEFANIE BONA
Die Tage des 1 FC. Klausen scheinen gezählt. Nach einer 75-jährigen Geschichte denkt der Vereinsvorstand über die Auflösung nach – und das konkret. „Es ist noch nicht zu hundert Prozent klar, welchen Weg wir beschreiten werden. Aber an der Auflösung an sich ist wohl nichts mehr zu ändern“, sagte Vereinsgeschäftsführer Carsten Balke auf Nachfrage unserer Redaktion.
Bittere Erkenntnis
Es gehe eigentlich nur noch darum, ob man den 1949 gegründeten Verein geordnet abwickeln kann oder sogar Insolvenz anmelden muss. „Das wäre der Worst Case. Aber egal auf welche Weise: Beides heißt, dass der Verein von der Bildfläche verschwindet“, fasst Balke die bittere Erkenntnis zusammen. Zwischen 70 und 80 Mitgliedern sind dem Traditionsclub geblieben, für die letzte Spielzeit in der Kreisliga B hat man schon gar keine Mannschaft mehr gemeldet. „Für eine komplette Saison hätte es nicht mehr gereicht. Da wäre es nur unfair gegenüber den Spielern gewesen, wenn wir nochmal in den Spielbetrieb eingestiegen wären“, spielt Balke auf die unzureichende finanzielle Situation des Clubs an. Auch Sponsoren könnten jetzt nicht mehr viel bewegen, wenngleich es immer Förderer gegeben habe, die etwa die Ausrüstung der Mannschaften unterstützt hätten. Was sind nun die Gründe dafür, dass die traditionsreiche Vereinsgeschichte nicht mehr fortgesetzt werden kann? Für Carsten Balke spielen zwei Faktoren die entscheidende Rolle: Das Vereinsgelände am Blaffertsberg sei etwas abseits gelegen und somit im Vergleich zu anderen Fußballclubs schwieriger zu erreichen. Dass der FC Klausen der einzige Verein in Remscheid ist, der noch auf Asche spielen muss, habe sicher auch eine Rolle gespielt. Die Zusage, dass am Blaffertsberg nun ein Kunstrasenplatz entstehen soll, kam einfach zu spät. Auch intern, so ist Balke ehrlich, „haben im letzten Jahrzehnt manche Entscheidungen dazu beigetragen, dass wir da stehen, wo wir heute stehen.“ Am letzten Freitag hat sich der Vereinsvorstand mit Vertretern der Stadt getroffen, dabei gab es auch juristische Beratung. Am Ende stand die Einsicht, dass es so nicht weitergehen kann. Für die Stadt heißt es nun umzudenken. Denn eigentlich stehen im Haushalt 1,5 Millionen Euro zur Aufwertung des Sportplatzes zur Verfügung. „Allerdings hat sich eben auch herausgestellt, dass das Vereinsgebäude einen enormen Sanierungsbedarf hat. Da wären nochmal 2 Millionen Euro on Top drauf gekommen“, so Sportamtsleiter Martin Sternkopf. Eine isolierte Betrachtung von Platz und Gebäude sei nach einhelliger Meinung nicht sinnvoll. Leider habe sich die Gemengelage nun so entwickelt, dass der FC Klausen aus eigener Kraft wohl nicht mehr existenzfähig sei. Was für die Stadt bedeutet, dass sie über die Zukunft der Sportanlage einmal mehr nachdenken muss. Denn die Vereinsmitglieder haben als Nutzer für die Pflege gesorgt. Damit wird dann wohl auch demnächst Schluss sein. Was nach einer Auflösung des FC Klausen mit der Sportanlage Blaffertsberg geschieht, ist Gegenstand von Überlegungen, auch der Bezirksvertretung (BV) Lüttringhausen. Ein Sportplatz für das Quartier sei auf jeden Fall wichtig, hieß es am Mittwoch in der BV.
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- Sportanlage Klausen_10.21_bona (3): LLA Foto Archiv/Bona