Die Stadt Remscheid hat eine Checkliste erarbeitet und erste Veranstaltungen abgesagt.
Der Bürgerempfang Lennep am Freitag, 13. März, muss nach dem Erlass des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales abgesagt werden. Auch die Feierlichkeiten zum Röntgen-Jubiläumsjahr, das Geburtstagskonzert zu Ehren von Wilhelm Conrad Röntgen (27. März) und die Verleihung der Röntgen-Plakette (28. März) entfallen.
Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Beate Wilding und Fred Schulz am kommenden Samstag, 14. März findet jedoch statt. Das teilte die Stadt gerade mit.
Die Absage von Großveranstaltungen soll dazu beitragen, die Verbreitung des neuartigen SARS-CoV-2 zu verhindern bzw. zu verlangsamen, um so vor allem Ältere und immunschwache Mitmenschen zu schützen.
Der Erlass, der ab sofort gilt, sieht folgende Regelung vor:
a) Bei Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 erwarteten Besuchern/Teilnehmern ist aufgrund der aktuellen Erkenntnislage davon auszugehen, dass in der Regel keine Schutzmaßnahmen durch die Veranstalter getroffen werden können, die gleich effektiv aber weniger eingriffsintensiv sind, als eine Veranstaltung mit dieser Teilnehmer-/Besucherzahl nicht durchzuführen. Das Auswahlermessen der zuständigen Behörden reduziert sich damit dahingehend, dass nur die Absage der Veranstaltung oder – wie z.B. bei sportlichen Großveranstaltungen – eine Durchführung ohne Zuschauerbeteiligung in Betracht kommt.
b) Bei Veranstaltungen mit weniger als 1.000 erwarteten Besuchern/Teilnehmern ist – wie bisher – eine individuelle Einschätzung des Veranstalters erforderlich, ob und welche infektionshygienischen Schutzmaßnahmen zu ergreifen sind.“
Um eine solche individuelle Risikoeinschätzung für Veranstaltungen mit bis zu 1.000 Teilnehmenden durchzuführen, hat die Stadt Remscheid eine Checkliste erarbeitet. Sie berücksichtigt den oben genannten Erlass sowie die allgemeinen Prinzipen der Risikoeinschätzung und Handlungsempfehlungen für Großveranstaltungen des Robert Koch-Institutes und ist über die Homepage der Stadt Remscheid Startseite oder direkt nachfolgend abrufbar:
Bei kleineren Veranstaltungen mit weniger als voraussichtlich 1.000 Teilnehmenden ist, unabhängig von einer nachfolgenden Risikoeinschätzung, zusätzlich in Erwägung zu ziehen, ob die Veranstaltung verschoben werden kann oder gegebenenfalls der Durchführungsort geändert wird, wenn damit festgestelltes Risikopotenzial vermindert werden kann.
Im Falle des Bürgerempfanges der Bezirksvertretung Lennep wurde in Absprache mit Bezirksbürgermeister Markus Kötter entscheiden, die Veranstaltung zu verschieben. Ein Ersatztermin soll bekannt gegeben werden.
Nach Maßgabe des oben genannten Erlasses zur Frage der Durchführung von Großveranstaltungen wurde für die bevorstehenden Veranstaltungen im Teo Otto Theater eine Risikoabwägung anhand des dazu vom Robert-Koch-Institut herausgegebenen Kriterienkatalogs vorgenommen. Dabei werden unter anderem die räumlichen Gegebenheiten der Veranstaltungsstätte, die Zuschauerzahl, potentielle Risikogruppen (ältere Menschen und immungeschwächte Menschen) und die anhand des Charakters der Veranstaltung zu erwartende Anzahl und Intensität der Kontaktmöglichkeiten bewertet, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt.
Demnach schätzt die Stadt die Veranstaltungen rund um das Röntgen-Jubiläum mit einem höheren Risiko ein.
Das gilt nach Prüfung anhand der Checkliste nicht für die geplante Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Oberbürgermeisterin a. D. Beate Wilding und Oberbürgermeister a. D. Fred Schulz. Sie soll wie geplant am Samstag, 14. März, stattfinden.
Alle anderen Veranstaltungen des Teo Otto Theaters können – nach derzeitiger Bewertung der Lage – wie geplant stattfinden, heißt es weiter. Wer jedoch aus persönlichen Gründen derzeit vom Besuch einer Vorstellung absehen möchte, kann bis auf weiteres – auch nach Ablauf der normalerweise dafür geltenden 7-Tage-Frist – bis zum Veranstaltungstag seine Karten an der Theaterkasse zurückgeben. „Wir bitten um Verständnis, dass das in diesem Fall ausschließlich gegen einen Gutschein und unter Berücksichtigung des üblichen Storno-Entgelts von einem Euro je Ticket möglich ist“, wird in der Mitteilung betont.
Alle weiteren geplanten städtischen Veranstaltungen sollen ebenfalls in den kommenden Tagen geprüft werden.
Gut zu wissen:
Veranstalterinnen und Veranstalter, die eine individuelle Beratung zur Risikoeinschätzung benötigten, können sie sich an den Fachdienst Bürger, Sicherheit und Ordnung per E-Mail an ordnungsamt@remscheid.de wenden. Es erfolgt dann eine kurzfristige Kontaktaufnahme durch den Fachdienst.
Bei Fragen zu Hygiene und Gesundheit ist Roger Höller vom Fachdienst Gesundheit Ansprechpartner. Telefon: (02191) 16 24 07.
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Bildquellen
- Symbolbild: Das Coronavirus: pixabay.com