Ein infizierte Taxifahrer hat auch Schüler von Remscheider Schulen transportiert.
Wie die Stadt soeben mitteilt, bleibt die Förderschule Hilda-Heinemann-Schule in Lennep ab morgen (13. März) vorsorglich bis zu 20. März geschlossen. Der Krisenstab hat die zuständige Schulrätin Brigitte Dörpinghaus und den Schulleiter Christian Jansen bereits informiert. Die Eltern und Lehrerschaft werden darüber nun kurzfristig per Telefon darüber in Kenntnis gesetzt.
Es sei nicht auszuschließen, dass sich ein Kind der Förderschule beim Taxifahrer angesteckt hat. Der Taxifahrer transportierte vergangenen Mittwoch (4. März) die mit dem Coronavirus infizierten Personen der Reisegruppe aus dem Nahen Osten vom Flughafen nach Hause. Dabei hat er sich angesteckt.
Der Taxifahrer befindet sich seit Freitagabend (6. März) gemeinsam mit seiner Frau in häuslicher Quarantäne, nachdem sich bei ihm erste Erkältungssymptome eingestellten hatten. Sein COVID-19-Testergebnis fiel an diesem Mittwoch (12. März) positiv aus.
Bevor er unter häuslicher Quarantäne stand, habe er noch am 6. März vier Schulkinder transportiert, teilt die Stadt mit. Ein Kind geht zur zur Sophie-Scholl-Gesamtschule, zwei besuchen das Leibnitz-Gymnasium sowie die Schülerin der Hilda-Heinemann-Schule.
Ob sich die Kinder auf der gemeinsamen Fahrt angesteckt haben, ist ungewiss. Keines von ihnen zeigt bislang Erkältungssymptome – eines der wesentlichen Kriterien dafür, dass sie als begründet verdächtig nach den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts (RKI) betrachtet werden.
Einen Ausnahmefall bildet jedoch die Schülerin der Hilda-Heinemann-Schule. Bei ihr könne keine eindeutige Beschwerdefreiheit festgestellt werden, da sie dauerbeatmet wird und sich nicht direkt zum eigenen Zustand äußern kann.
Deswegen ist nicht auszuschließen, dass sie erste milde Symptome einer Erkältung zeigt. Diese Dinge zusammen machen sie nach RKI-Kriterien zum begründeten Verdachtsfall.
Deshalb hat der Remscheider Krisenstab entschieden, die Hilda-Heinemann-Schule für die Dauer der angenommenen Inkubationszeit von 14 Tagen – gerechnet vom 6. bis einschließlich 20. März – für die insgesamt 151 Schülerinnen und Schüler zu schließen. Das Risiko, dass besagte Schülerin das Virus möglicherweise in die Schule hineingetragen haben könnte, sei nicht auszuschließen.
Ganz besondere Berücksichtigung findet hier der Umstand, dass die Schülerschaft der Förderschule mit dem Schwerpunkt der geistigen Behinderung – genauso wie die Schülerin selbst auch – zum besonders schützenswerten Personenkreis nach den RKI-Richtlinien gehöre.
Die Kinder sind teils multipel erkrankt oder haben (Vor-)Erkrankungen, die ihr Immunsystem in besonderer Weise schwächen. Allein aus diesem Grunde sind die gesundheitlichen Risiken bei einer Infektion mit dem Coronavirus für sie fatal, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Die Sophie-Scholl-Gesamtschule und das Leibniz-Gymnasium werden nicht geschlossen, weil die Schülerschaft nicht zur RKI-Risikogruppe zählt. Die drei Schüler sind bisher symptomfrei und befinden sich bis auf weitere in häuslicher Quarantäne.
Außerdem ist ein weiterer Mann positiv auf das Coronavirus getestet. Er hat erste Symptome einer COVID-19-Erkrankung wenige Tage nach seiner Rückreise aus Süd-Tirol gezeigt. Er befindet sich bis auf weiteres in häuslicher Quarantäne.
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- Die Stadt richtet ein „Notkrankenhaus“ ein.: Foto: pixabay