Im Röntgenjahr wird ein besonderer Wissenschaftler geehrt. Röntgens Geburtshaus öffnet am 27. März. Anschließende Geburtstagsfeier und Plaketten-Verleihung finden im Teo Otto-Theater statt.
Lennep feiert dieses Jahr ein besonderes Doppeljubiläum: Wilhelm Conrad Röntgens 175. Geburtstag sowie das 125-jährige Jubiläum seiner Entdeckung. Zu diesem Anlass wird Ende des Monats das rundum sanierte Geburtshaus des ersten Physik-Nobelpreisträgers eröffnet. Außerdem laden Stadt und Röntgen-Gesellschaft zu zwei Veranstaltungen ins Teo Otto-Theater ein: am Freitag, 27. März, zu einem feierlichen Empfang und am Samstag, 28. März, zur Verleihung der Röntgen-Plakette.
Günther Hasinger ist der deutsche Stephen Hawking
„Es ist ein ganz wichtiges Jubiläum“, betont Museumsdirektor Dr. Uwe Busch. Nicht nur für Remscheid, sondern für Forscher aus aller Welt, die sich beruflich mit der Entdeckung des gebürtigen Lennepers beschäftigen. „Mit den Veranstaltungen in Remscheid bilden wir den Auftakt des Röntgenjahres, das vielerorts gefeiert wird.“ Die Würzburger etwa hätten sich das Jubiläum zu eigen machen wollen, weil Röntgen bei ihnen in Bayern lebte und lehrte, als er die nach ihm benannten Röntgenstrahlen entdeckte. „Doch Röntgen ist und bleibt Lenneper“, sagt Busch entschlossen. „Auch wenn er nur die ersten drei Jahre seines Lebens hier verbrachte, konnte seine Familiengeschichte bis ins 17. Jahrhundert bei uns im Bergischen nachgewiesen werden. Und sein Geburtshaus steht in Lennep.“ Das wurde in den vergangenen Jahren aufwendig saniert und umgebaut, um es nun, genau am 175. Geburtstag Röntgens, mit einem kleinen Festakt um 15 Uhr am Gänsemarkt 1 zu eröffnen.
Am Abend, ab 19.30 Uhr, wird die Geburtstagsfeier im Teo Otto-Theater fortgeführt, mit Musik der Bergischen Symphoniker, einer Gesprächsrunde mit Physiker Prof. Dr. Metin Tolan (TU Dortmund) und dem Mumienforscher Prof. Dr. Wilfried Rosendahl (Mannheim), moderiert von Horst Kläuser. Zum Ausklang werden die „Physikanten“ mit dem Publikum erstaunliche und überraschende Experimente wagen.
Doch nicht nur der Geburtstag des Entdeckers wird, wie es Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz verkündet, „in der guten Stube der Stadt“ gefeiert. Auch die diesjährige Verleihung der Röntgen-Plakette am Samstag, 28. März, um 11 Uhr wird – aufgrund des besonderen Jubiläums – von der Klosterkirche ins Teo Otto-Theater verlegt. Besonders ist zu diesem Anlass auch der diesjährige Preisträger, sagt Prof. Dr. Ulrich Mödder, Vorsitzender der Freunde und Förderer des Deutschen Röntgen-Museums, der Gesellschaft, die gemeinsam mit der Stadt die Auszeichnung der Röntgen-Plakette auslobt. Es standen wieder einige Kandidaten zur Auswahl. „Mit dem Astrophysiker Günther Hasinger haben wir uns für einen Preisträger entschieden, der der Bedeutung dieses besonderen Jubiläumsjahres entspricht.“
Günther Hasinger (65) gehört weltweit zu den führenden Wissenschaftlern in der Röntgenastronomie und ist ein hervorragender Wissenschaftskommunikator, lobt Uwe Busch. „Hasinger ist wie ein deutscher Stephen Hawking.“ Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Röntgenstrahlung im All sowie die Dunkle Materie (Schwarze Löcher). Der 65-Jährige war maßgeblich an der Vorbereitung und Umsetzung der Röntgenmissionen beteiligt, vor allem am Röntgensatelliten ROSAT, der die erste Himmelsdurchmusterung mit einem abbildenden Teleskop im Röntgenlicht durchführte.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Alle Bürger, ganz besonders Schüler, sind eingeladen, sich von der Wissenschaft begeistern zu lassen.
Bildquellen
- Der diesjährige Plaketten-Preisträger Dr. Günther Hasinger.: Foto: ESA