Lüttringhauser Anzeiger

Ansturm aufs Weinfest

Gestern Abend füllte sich der Alter Markt in der Lenneper Altstadt mit gut gelaunten, fröhlichen Menschen. Die Besucherbegrenzung erschien ob des Ansturms auf dem von allen Seiten durch Gebäude begrenzten Platz notwendig und richtig.

VON STEFANIE BONA

Der Auftakt zum Lenneper Sommer- und Winzerfest war unbestritten gelungen. Bei bestem Wetter feierten die Menschen auf dem Alter Markt gestern Abend friedlich und fröhlich und genossen Sekt, Weine aus den verschiedenen Anbaugebieten und bei den warmen Temperaturen auch manche Flasche Wasser. Dabei setzte sich der Trend aus den vergangenen Jahren fort und gerade die jungen Leute zwischen Anfang 20 und Mitte 30 bevölkerten in großen Gruppen den Festplatz. Viele nutzten die Gelegenheit, hier Freunde zu treffen und aufs Wiedersehen anzustoßen. Die im Vorfeld vor allem in den Sozialen Netzwerken geführten Diskussionen über die Modalitäten des Kartenverkaufs bzw. dessen Sinn oder Unsinn spielten auf dem Fest selbst keine Rolle mehr. Und man muss konstatieren: Würde es den Zugang durch Eintrittskarten nicht geben, würden die Kapazitätsgrenzen des auf den Alter Markt konzentrierten Festplatzes überschritten. Schon mit der Reglementierung und der damit eingegrenzten Besucherzahl war es so voll, dass man sich durch die Menge hindurch schieben musste, um von einem Weinstand zum nächsten zu gelangen.

Die Festgäste ließen sich Weine aus verschiedenen Anbaugebieten schmecken, hier von der Saar. Foto: bona

„Wir haben als veranstaltender Verein die Auflage von der Stadt, nicht mehr als 2.800 Menschen auf den Platz zu lassen. Daran müssen wir uns halten“, sagte Gunther Brockmann, Vorsitzender der Lenneper Karnevalsgesellschaft (LKG), im Gespräch mit unserer Redaktion. Wollte man die aus Sicherheitsgründen ausgesprochene Besucherbegrenzung umgehen, müsste man den Festplatz zum Beispiel auf den Munsterplatz ausdehnen. „Das würde noch mehr Auflagen, noch mehr Personal und Sicherheitspersonal bedeuten“, erläuterte er. Dies sei für die ehrenamtlich agierenden Veranstalter der LKG einfach nicht zu stemmen. Der Kartenverkauf im Vorfeld der Veranstaltung habe sich als wesentlich entspannter erwiesen, als die Leute an den Eingängen auf Einlass warten zu lassen – nach dem Motto „einer raus, einer rein“. Insgesamt war Brockmann mit dem Verlauf des ersten Abends sehr zufrieden. „Es war alles sehr harmonisch, wir hatten ein sehr nettes Publikum und auch die Behörden hatten nichts zu beanstanden.“

Das Weinfest ist längst keine „Altherren“-Veranstaltung mehr. Viele junge Leute nutzten die Gelegenheit zum Feiern und um Freunde zu treffen. Foto: bona

Brockmann hatte im Vorfeld viel Kritik einstecken müssen, auch von Teilen der Altstadt-Gastronomie, die für das Fest einen Extraobolus für die Nutzung des Außengeländes entrichten mussten. Daher hatte es Lokale gegeben, die an den drei Weinfesttagen geschlossen hatten. Die Restaurants, die geöffnet blieben, hatten aber offenkundig ein gutes Geschäft, geht man nach der Resonanz auf den Terrassen. Gegenteiliges hatte Brockmann nicht gehört. Auch die Winzer seien voll des Lobes. „Wir haben einen neuen Anbieter dabei, der so begeistert ist, dass er im nächsten Jahr mit einem größeren Wagen kommen will.“ Kritische Stimmen werde es immer geben, doch überwiege für ihn die vielfach geäußerte Zustimmung. „Wir sind motiviert, auch im nächsten Jahr wieder das Fest zu organisieren“, so der LKG-Vorsitzende.

Gut zu wissen
Heute Abend, 3. August, wird das Sommer- und Winzerfest ab 15 Uhr fortgesetzt. Am morgigen Sonntag ist das Fest ab 13 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.