Eine Sehnsucht nach einer anderen Gegenwart, nach der Vergangenheit, die in der Zukunft spielen könnte. Alen Lukas, Gitarrist und Sänger der Coverband „Fachwerk“, hatte im letzten Jahr zwei Songs geschrieben, die sowohl für ihn als Solokünstler als auch für eine Band geeignet sind.
Musiker aus Leidenschaft
Seit über 30 Jahren macht er Musik und spielt seitdem in verschiedenen Bands. Schon als Kind entdeckte er die Leidenschaft für seine Gitarre. Sein Vater zeigte ihm ein paar Akkorde, den Rest brachte er sich selbst bei. Seine großen Vorbilder waren die Sänger der Beatles. Doch als er AC/DC entdeckte, tauschte er all seine Beatles-Platten gegen die Hardrocker ein. „Das habe ich später bereut“, gestand er. In dieser Zeit geriet sein Leben in die Schieflage. Zehn Jahre konsumierte Lukas Drogen. „Irgendwann wusste ich, entweder ich höre auf oder ich sterbe“, sagte er leise. Eine Therapie half ihm dabei, das Leben wieder zu meistern. Die Musik half ihm dabei.
Er begann seine Musikkarriere bei der Band „Cherry Green“, die sich 2004 auflöste. Vier Jahre später, im Jahr 2008, begann er als Gitarrist und Frontsänger bei der Band „Fachwerk“. Die Coverband hat häufige Auftritte in Remscheid und ist weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt. Besonders das Konzert beim Löwenfestival mit 2.000 Besuchern ist vielen in Erinnerung geblieben. Auch die Gala in der Klosterkirche vor zwei Jahren oder der Auftritt beim Brunnenfest zum Jubiläum des Lüttringhauser Marketingrates zeigten, wie hochwertig die Coverband spielt. Die Auftritte mit der Band „Fachwerk“ genießt der Musiker sehr. „Ich finde es einfach geil, zu spielen und immer wieder aufzutreten. Das stärkt das Selbstwertgefühl“, erklärt er, „aber vor zwei Jahren habe ich mich entschlossen, auch was Eigenes zu machen.“
„Alle zwei Monate einen Song“
Eine eigene Single zu schreiben und zu produzieren erfordert viel Disziplin. In dem ersten Lied „Remain“ geht es um vergangene Liebesgeschichten, Herz und Schmerz. Dabei hat der Song auch viele autobiografische Elemente. Das zweite Stück „Far away“ soll der Hörer für sich selbst interpretieren. Es beschreibt eine Sehnsucht nach einer bestimmten Zeit, nach einem bestimmten Gefühl. „Und da hat jeder seine eigenen Vorstellungen, was er vermisst“, sagt Alen Lukas.
Die Stücke gehören zur Sparte Pop-Rock mit souligen Einflüssen. Melancholisch ohne drückende Stimmung erklingen die beiden Songs auf YouTube und Spotify. Die Stimme ist sanft und kraftvoll zugleich. Die Melodien klingen tröstlich, wissend um den Schmerz und doch das Gute im Blick. Die Gitarre ist sein einziges Instrument und wirkt dadurch umso intensiver.
In diesem Jahr hat Alen Lukas viel vor. Sein Ziel ist es, insgesamt sechs Stücke zu schreiben. „Alle zwei Monate ein Song“, hat er sich vorgenommen. Die Musik ist seine Leidenschaft und seine Berufung. „Wenn ich singe, komme ich mir ein Stück näher“, spürt er. In diesem Jahr wird er sich um die sozialen Netzwerke kümmern und seinen Bekanntheitsgrad ausweiten. Und sobald er genug Stücke geschrieben hat, plant er Solo-Konzerte. „Ich bleibe aber bei „Fachwerk“. Das eine schließt das andere nicht aus“, versprach er.