Tatkräftige Helfer ließen Brand in der Stiftung Tannenhof nicht zum GAU werden.
Am Freitagabend, 30. November 2018, kam es gegen 21.41 zur Auslösung der automatischen Brandmeldeanlage der Evangelischen Stiftung Tannenhof an der Remscheider Straße in Lüttringhausen, woraufhin der Löschzug der Berufsfeuerwehr sowie die ortsansässige Freiwillige Feuerwehr alarmiert wurde. Bereits auf der Anfahrt war eine enorme Rauchentwicklung sichtbar, weshalb umgehend das Alarmstichwort erhöht und somit weitere Kräfte alarmiert wurden. Neben der bereits alarmierten Löscheinheit Lüttringhausen fuhren dann auch die Einheiten aus Lennep und Haddenbach zum Klinikgelände.
180 Feuerwehrleute im Einsatz
Im Erdgeschoss des Jochen-Klepper-Hauses brannte auf der Station 10 ein Bewohnerzimmer in voller Ausdehnung, die Evakuierung der Patienten war durch das Pflegepersonal bereits weit fortgeschritten. 63 Patienten wurden gerettet. Aus dem Brandzimmer zogen die Pfleger die schwerverletzte Bewohnerin durch das Fenster ins Freie, bevor noch Löschversuche unternommen wurden.
Die Feuerwehr ließ Rettungskräfte aus Solingen, Wuppertal und Radevormwald zur Einsatzstelle alarmieren. Etwa 180 Einsatzkräfte arbeiteten in einem mehrstündigen Einsatz zunächst bei der Brandbekämpfung sowie der Patientenbetreuung. Durch die massive Rußbeaufschlagung der anderen, oberhalb liegenden Etagen, bleibt das gesamte Gebäude (Stationen 10, 11 und 12) vorerst unbewohnbar, berichtete Einsatzleiter und Feuerwehrchef Guido Eul-Jordan noch am Abend vor Ort. Zwei Tage nach dem Brand konnte auf den Stationen wieder der Normalbetrieb aufgenommen werden, auch wenn die kriminaltechnische Untersuchung noch nicht abgeschlossen ist.
Die schwerverletzte Frau wurde in eine Düsseldorfer Klinik zur Behandlung in eine Druckkammer gebracht, sie ist bereits wieder in den Tannenhof zurückgekehrt, zwei weitere Patienten und zwei Mitarbeiter mussten ärztlich behandelt werden. Einsatzeinheiten von DRK und Johanniter unterstützten die Einrichtung bei dem Bau von Schlafplätzen für alle Evakuierten. Alle Betroffenen wurden noch in der Nacht in anderen Räumen des Psychiatriegeländes untergebracht.
Tannenhof-Vorstand dankt den Helfern
„Unser Dank gilt der Feuerwehr und dem Rettungsdienst, der die Patienten vor Ort notärztlich untersucht hat und vor allem unserem Fachpersonal, das unter Einsatz des eigenen Lebens besonnen gehandelt hat“, erklärte Dr. Jörg Hilger, Kommissarischer Ärztlicher Direktor der Evangelischen Stiftung Tannenhof. „Alle Stationen sind personell gut aufgestellt.“ – „Der Einsatz im Echtbetrieb hat gezeigt, dass die regelmäßigen Brandschutzübungen und Schulungen wichtig sind und bleiben“, ergänzte Dietmar Volk, Kaufmännischer Direktor. „Ein ganz besonderer Dank gilt den Mitarbeitern, Pflegemitarbeitern sowie Ärzten und Mitarbeitern aus der Technik und vielen weiteren Bereichen, die in dieser Situation freiwillig ihre Hilfe angeboten haben und einen zusätzlichen Dienst geleistet haben“, betont der Vorstand.