„El Ele“ engagiert sich für den Stadtteil und den kulturellen Austausch.
Hand in Hand heißt auf Türkisch „El Ele“. Und passender könnte der Name der internationalen Frauengruppe nicht sein. Seit 20 Jahren engagieren sich die Frauen Hand in Hand für Frauen, für ihren Stadtteil und für den Austausch.
Bereicherung
Solmaz Dogan und Yasemin Bicakci erinnern sich noch ganz genau an die Anfänge 1999. „Beim Sprachkurs ist die Idee entstanden“, erzählt Dogan. Die zunächst nur türkischen Frauen wollten sich regelmäßig bei den Schlawinern in Klausen treffen, um etwas für sich und ihre Kinder auf die Beine zu stellen. Es folgten Seminare, etwa zur Kindererziehung. Auch die Organisation von Frauenfesten gehörte dazu. Der Erlös wurde für karitative Zwecke gespendet, etwa für die Arbeit von Ärzte ohne Grenzen. „Jetzt sind wir zu alt dafür“, merkt Dogan lachend an.
Neben Festen und sozialen Aktivitäten stehen auch immer wieder kulturelle, politische oder künstlerische Aktivitäten auf dem Programm. In den 20 Jahren ist zum Beispiel ein Märchenbuch entstanden, wurden plastische Figuren aus Ton angefertigt, Theater gespielt, gemalt, gekocht, getanzt und auch gereist.
Dass sich die Gruppe über so lange Zeit halten würde, hätten sich die beiden Frauen nicht träumen lassen. „Es macht immer noch Spaß“, sagt Bicakci. Das sei schon etwas Besonderes, sagt auch Stadtteilmanagerin Anja Westfal. Vor allem gingen ihnen nie die Ideen aus. Rund zwölf Frauen gehören aktuell zu El Ele. Sie haben einen deutschen, türkischen, ungarischen oder iranischen Hintergrund. Von ihren unterschiedlichen Kulturen lernen sie und bereichern sich gegenseitig. „Das bringt uns näher“, betont Gülsen Dogan.
Der Zusammenhalt sei wichtig, betont Bärbel Hermann aus Remscheid. „Wir freuen uns immer auf Donnerstag“, sagt Doris Werheid aus Lennep. „Mir gefällt so gut, dass die Frauen so offen sind und sich auf alles einlassen“, erklärt Ingeborg Gronau. Ob eine gemeinsame Reise nach Istanbul, der Besuch im Bundestag oder der Gedenkstätte Pferdestall, es gibt fast nichts, das die Frauen nicht gemeinsam unternehmen. Faranak Abdollahi aus dem Iran lebt seit einem Jahr in Deutschland. Zur Gruppe ist sie erst vor kurzem gestoßen. In den Gesprächen kann sie ihre Deutschkenntnisse verbessern. „Die Frauen sind toll“, sagt sie mit einem Lächeln.
Bei Stadtteilfesten ist El Ele ebenfalls vertreten – um Präsenz zu zeigen und mit anderen ins Gespräch zu kommen. Flagge gegen Rechts zu zeigen, ist für sie selbstverständlich, gerade in den aktuellen Zeiten. Sie unterstützen den Austausch, das Kennenlernen der unterschiedlichen Kulturen. „Durch die Gruppe haben wir einen anderen Blickwinkel“, sagt die gebürtige Ungarin Edit Diehle. Man sehe dadurch den Menschen und nicht nur die Schubladen, ergänzt Gronau. Interessierte sind herzlich willkommen.
Bildquellen
- Halten zusammen: Die Frauen der Gruppe „El Ele“.: Foto: Anna Mazzalupi