Sanierung ist umfangreicher

Sanierung ist  umfangreicher
Bei den Arbeiten am Altbau des Röntgen-Museums wurden Schäden an den Balken entdeckt, die zusätzliche Kosten verursachen.

Manchmal ist einfach der Wurm drin – oder andere Schädlinge, wie in den Balken des sogenannten Haus Oelbermann des Röntgen-Museums. Bei der dringenden Sanierung der vorderen Fassade hat die ausführende Firma Schäden festgestellt. Die Stadt hat nun ein Gutachten in Auftrag gegeben, um den genauen Aufwand sowie die exakten Zusatzkosten zu kalkulieren.

Arbeiten gehen weiter
Die zusätzliche Sanierungsmaßnahme lässt sich nicht verschieben, da es sich um einen tragenden Holzbalken unter dem Giebel, dem sogenannten Rähm, handelt. Er trägt die Dachbalken und muss zwingend ersetzt werden, erklärt Thomas Judt, Leiter des städtischen Gebäudemanagements. „Er ist ziemlich angegriffen von Schädlingen“, betont er.

Vermutlich stückweise muss der Balken ersetzt werden. Das ist aufwendig und zeitintensiv. Nach ersten Einschätzungen geht Judt von Kosten in Höhe von rund 80.000 Euro aus. Die zusätzlichen Mittel seien bereits beantragt.
Den genauen Rahmen soll ein Gutachten mit Kostenvoranschlag klären. Da Gutachter aber viel gefragt sind und dementsprechend viel zu tun haben, kann Judt nicht genau sagen, wann dieses vorliegt. Er hofft aber, dass es in 14 Tagen da ist. „Wir sind mit Dringlichkeit dran und versuchen, den Zeitrahmen einzuhalten“, betont er.

Mitte November sollen nämlich die durch die Corona-Pandemie ausgefallenen Feierlichkeiten zum diesjährigen Röntgenjubiläum nachgeholt werden. Zum einen wäre der Physiknobelpreisträger Wilhelm Conrad Röntgen am 27. März 175. Jahre alt geworden. Zum anderen jährt sich die Entdeckung der Röntgenstrahlen am 8. November zum 125. Mal.
Ursprünglich war die Verleihung der Röntgen-Plakette mit Festakt für März 2020 geplant. Nun soll das Festwochenende vom 13. bis zum 15. November erfolgen. Auch das fertiggestellte Geburtshaus Röntgens am Gänsemarkt wird dann offiziell eingeweiht. Für die Öffentlichkeit geöffnet ist es aber bereits jetzt schon.

Zwar findet die Verleihung, vorausgesetzt, die Infektionszahlen mit Covid-19 bleiben auf einem stabil niedrigen Niveau, in der Aula des Röntgen-Gymnasiums statt. Dr. Uwe Busch, Direktor des Deutschen Röntgen-Museums, hofft aber ebenfalls, dass bis November alle Arbeiten am Haus Oelbermann abgeschlossen sein werden und das historische Fachwerkhaus aus dem Jahr 1803 wieder in neuem Glanz strahlen kann.
Schon seit 2004 setzt er sich dafür ein, dass das Röntgen-Museum auf Vordermann gebracht wird. Doch der Sparpakt, dem die Stadt seit 2012 unterlag, führte zum Sanierungsstau. Rücklagen für die dringende Sanierung wurden 2018 gebildet, weil an anderer Stelle gespart wurde. Bewilligt wurden die Mittel vom Rat der Stadt im September 2019.
Insgesamt gut 400.000 Euro hatte das Gebäudemanagement für die Erneuerung von Fassade, Gesimse und Fenster veranschlagt. Wie hoch das Ausmaß von Schäden sei, sehe man bei solchen alten Gebäuden aber immer erst, wenn ein Teil der Fassade abgenommen wurde, merkt Judt an. Das sei auch schon der Fall bei der Renovierung der rückwärtigen Seite des Haus Oelbermann gewesen.

„Es hätte aber schlimmer werden können“, bewertet Judt die derzeitige Situation an der Lenneper Immobilie. Ein paar Kleinigkeiten, die häufig bei derart alten Häusern erledigt werden müssen, sind auf die Sanierungs-To-Do-Liste hinzugekommen. Die seit April gestarteten Arbeiten müssen aufgrund der neuen Sachlage nicht zum völligen Erliegen kommen. So können die Fachleute etwa weiterhin an den Fenstern arbeiten. Die nach vorne raus gelegenen Ausstellungsräume müssen dazu vorübergehend für den Publikumsverkehr geschlossen werden, damit die Handwerker von innen an Fenster und Rahmen kommen. Neben den Holz- und Fensterarbeiten werden am Ende der Maßnahme auch Sockel und Treppenanlage repariert.

Bildquellen

  • Das Haus Oelbermann, Teil des Röntgen-Museums, bleibt noch mindestens bis Herbst eingerüstet.: Foto: Mazzalupi

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